Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Fotokünstler Andreas Mühe zeigt "Auskehrung" in Matthäuskirche

Berlin (epd). Die Berliner Kulturkirche St. Matthäus präsentiert ab Donnerstag die Ausstellung "Auskehrung" des Fotokünstlers Andreas Mühe. Gezeigt werden Arbeiten, in denen es "um die Verletzlichkeit und zugleich die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers" gehe, erklärte Pfarrer Hannes Langbein am Montag in Berlin. "Auskehrung" ist demnach der letzte Teil des insgesamt dreiteiligen Werkzyklus "Biorobots" des Künstlers. Die Ausstellung ist bis 14. Februar in der Kulturkirche zu sehen. Bereits zuvor wurden hier auch der erste Akt "Biorobots" und der zweite Akt "Weihnachtsbäume" präsentiert.

In dem Werkzyklus gehe der Künstler "dem fragwürdigen Narrativ des Heldentums nach", hieß es. Er hole die namenlosen Akteure von Tschernobyl vor die Linse, indem er sie in originalgetreuen Kostümen nachstellt. Gezeigt werde ein Protagonist in Großaufnahme mit Heldenhaltung. Nur das Gesicht der Figur bleibe schwarz verhüllt.

Andreas Mühe führe in seinen Arbeiten fort, "wie sehr das Ideal von Helden im Sinne von Staat, Macht und Obrigkeit instrumentalisiert wird", hieß es weiter. Dies werde am Beispiel von Tschernobyl als große menschliche Katastrophe der Nachkriegszeit besonders eindrucksvoll durchexerziert. Der Künstler stelle die Frage nach dem Glauben an Helden überhaupt. "Gerade die Tatsache, dass in Corona-Zeiten erneut mit lobenden Worten von Heldinnen und Helden gesprochen wird, mahnt zur Vorsicht", hieß es weiter. Dass Einzelne immer wieder mutig und selbstlos agieren, stehe außer Frage - wie die Biorobots von Tschernobyl, genauso, wie viele Menschen gegenwärtig.

Die Ausstellung "Auskehrung" ist vom 7. Januar bis 14. Februar dienstags bis freitags von 12 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.