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Evangelische Schulen begrüßen Unterricht ohne Maske

Zum Schulstart in Berlin und Brandenburg hat die Evangelische Schulstiftung in der Landeskirche den Verzicht auf den Mund-Nasen-Schutz bei Kindern im Unterricht begrüßt. Es sei sinnvoll, dass die Maskenpflicht in den Verkehrsbereichen gilt, also in Fluren, Treppenhäusern und Gemeinschaftsgruppen, "im Unterricht aber nicht", sagte der Vorstandsvorsitzende der Schulstiftung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Frank Olie, dem epd in Berlin.

Zur Schulstiftung gehören in Berlin und Brandenburg 32 Schulen, die von mehr als 10.000 Schülern besucht werden. Sie ist damit der größte freie Schulträger in der Region. Nach den Sommerferien startet am Montag das neue Schuljahr.

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei im Unterricht selbst "schwer praktikabel", wenn man zugleich angemessenen Präsenzunterricht durchführen wolle, sagte Olie. Medizinisch könne er die Maßnahme nicht bewerten: "Aber aus pädagogischer Sicht ist es wichtig, dass die Kinder und die Lehrkräfte kommunizieren können, weil es auch darum geht, sich offen ins Gesicht schauen zu können." Pädagogik sei Beziehungsarbeit, da gehöre eine Begegnung mit offenem Gesicht dazu. "Das andere ist die hohe körperliche Belastung für die Kinder und Jugendlichen. Einen ganzen Schultag eine Maske zu tragen, wäre schwer durchsetzbar", sagte Olie.

Der Vorstandsvorsitzende betonte, dass sich die evangelischen Schulen an die Muster-Hygienepläne von Berlin und Brandenburg halten. Jede einzelne Schule des freien Bildungsträgers müsse darüber hinaus noch eigene Pläne aufstellen, in denen zum Beispiel die Größe der Klassenräume und des gesamten Schulgebäudes Berücksichtigung finden: "Die Schulleitungen können dabei feste Laufwege einplanen oder Lerngruppen einteilen, die eine feste Zusammensetzung aufweisen."

Die größte Herausforderung für die Schulen sei die unberechenbare Entwicklung mit Blick auf die Covid-19-Pandemie und die Frage, ob es tatsächlich klappt, einen Regelunterricht unter besonderen Bedingungen durchzuführen - oder ob es wieder nötig wird, "hybriden Unterricht anzubieten oder sogar vollständig in den Distanzunterricht zu gehen", betonte Olie. Zudem müssten Entscheidungen getroffen werden, wie Leistungsbewertungen künftig stattfinden und wie mit den Lerndefiziten der Schüler aus dem vergangenen Schuljahr umgegangen wird.

Dem Schuljahr 2020/2021 blicken die evangelischen Schulen angesichts der Herausforderungen mit Spannung, aber auch mit "viel Freude entgegen, dass es endlich wieder losgeht", sagte Olie weiter. In der Evangelischen Schulstiftung sind über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Schulen der Stiftung sind offen für alle Kinder, unabhängig von ihrer ethnischen, sozialen und religiösen Herkunft.

(epd, Christine Xuân Müller)

www.schulstiftung-ekbo.de