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Bündnis will Berliner Künstlerateliers sichern

Senator Lederer beschreibt die Kulturszene in der Coronavirus-Pandemie als "vulnerable Gruppe". Einkommen brechen weg, Hilfen kommen nicht an. Zumindest bei der Bereitstellung von Arbeits- und Proberäumen gibt es jetzt eine neue Initiative.

Berlin (epd). Ein Bündnis verschiedener Akteure will in Berlin Arbeitsräume für Kulturschaffende auftun und der freien Szene zur Verfügung stellen. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) erinnerte bei der Vorstellung des Netzwerkes "Kultur Räume Berlin" am Montag an das Ziel des Berliner Senats, Räume für die künstlerische Arbeit zu sichern und zu schaffen. In der Coronavirus-Pandemie und vor dem Hintergrund eines überhitzten Gewerbeimmobilien-Marktes zeige sich der Bedarf an bedarfsgerechten und bezahlbaren Arbeits- und Produktionsräumen in allen Sparten umso dringlicher.

Nach den Worten Lederers sollen bis zum Ende der Legislaturperiode 2.000 Räume für die künstlerische Arbeit gesichert werden. Gemessen am Bedarf könnten es aber auch gut doppelt so viele sein, fügte er hinzu. Wolle Berlin eine Kulturmetropole bleiben, brauche es langfristige Strategien, insbesondere auch für die räumliche Infrastruktur.

Der Kultursenator räumte ein, dass damit schon vor zwölf Jahren hätte begonnen werden müssen. Inzwischen sei die Lage auf dem überhitzten Gewerbeimmobilienmarkt Berlins schon ziemlich prekär. Das Netzwerk "Kultur Räume Berlin" beschreite einen spannenden, aber auch anstrengenden Weg, sagte Lederer.

Im Bündnis "Kultur Räume Berlin" arbeiten sechs Akteure aus Verwaltung, Kulturszene und Immobilienwirtschaft zusammen, konkret die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, die Kulturraum Berlin GmbH, das Atelierbüro im Kulturwerk des bbk berlin, die Gesellschaft für Stadtentwicklung gemeinnützige GmbH und das Bündnis Freie Szene Berlin. Nach den Worten von Tatjana Kaube von der Kulturraum Berlin GmbH sollen die angemieteten Räume je nach Sparte für vier bis fünf Euro pro Quadratmeter an Künstler weitervermietet werden. Diese müssten in der Hauptstadt leben und arbeiten und nachweisen können, dass sie als professionelle Künstler tätig sind.

Bei allen beteiligten Institutionen gibt es nach Kaubes Worten den festen Willen, "etwas voranzubringen" und Kulturschaffenden Räume zur Verfügung zu stellen. Berlin ist nach Einschätzung der Netzwerk-Initiatoren zwar weltweit als Kulturmetropole bekannt und geliebt. Die Voraussetzungen, die die Hauptstadt zu einem attraktiven Ort für Kunst- und Kulturschaffende gemacht hätten, würden aber schwinden. Daher wolle das Bündnis bei der Sicherung von Räumen die Weichen neu stellen und das Tempo erhöhen. Dafür akquiriert und mietet die Initiative Liegenschaften aus privater wie auch öffentlicher Hand, entwickelt individuelle Nutzungskonzepte und vergibt in regelmäßigen Ausschreibungen geförderte Räume an Kulturschaffende aus der freien Szene. Über die konkreten Angebote und Ausschreibungen von Räumen wird auf einer eigenen Internetseite informiert.

epd ost bue phi
# epd-Service

## Internet
www.kulturraumgmbh.berlin
www.berlin.de/sen/kulteu/