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Bischof muss Gesprächspartner der Politik sein können

Drei Fragen an Sigrun Neuwerth, Präses der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Berlin (epd). In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) beginnen am Sonntag die Vorstellungsrunden für die Bischofswahl. Als erster der drei Kandidaten für die Wahl Anfang April stellt sich am Sonntag Christian Stäblein, der Propst der Landeskirche, in einem Gottesdienst in der Berliner Marienkirche am Alexanderplatz vor. Die Kandidaten für die Nachfolge von Bischof Markus Dröge hat das Bischofswahlkollegium der Landeskirche aufgestellt. Bei der Suche habe es auch eine Reihe Absagen gegeben, sagte die Vorsitzende des Bischofswahlkollegiums und des Kirchenparlaments, Sigrun Neuwerth, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

 epd: Was muss eine Bischöfin oder ein Bischof alles können?

 Neuwerth: Ein Bischof oder eine Bischöfin muss eine Persönlichkeit von hoher Integrationskraft sein, die imstande ist, Themen und Fragestellungen geistlich gut zu durchdringen. Zu den Aufgaben gehört der Zusammenhalt der verschiedenen Teile der Landeskirche, Stadt-Land, Ost-West, Organe, Einrichtungen und Werke, ebenso wie die Förderung des Nachwuchses. Er oder sie muss Gesprächspartner der politischen Größen in der EKBO sein, in Berlin nicht nur der Landespolitiker. Ein Bischof oder eine Bischöfin muss den Dialog mit Politik, Wissenschaft und weiteren Bereichen der Gesellschaft, auch der nicht-kirchlichen, führen und dort als Gesprächspartner Anerkennung finden. Das ist das Wesentliche.

 epd: Wie schwierig war die Suche nach Kandidaten, wie viele Frauen und Männer wurden angefragt und haben eine Kandidatur ausgeschlagen?

 Neuwerth: Ich möchte das ungern beziffern, aber ich habe schon mit vielen gesprochen, so im unteren zweistelligen Bereich. Die Erkenntnis dabei war, dass die Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hoch angesehen ist. Sie ist aber auch sehr exponiert und sehr vielfältig. Wir sind eben auch Bundeshauptstadt. Ich habe schon allerhand Absagen bekommen.

 epd: Bei der Bischofswahl vor zehn Jahren standen drei Kandidaten aus Westdeutschland zur Wahl. Auch diesmal kandidieren nur Theologen, die ursprünglich aus Westdeutschland stammen. Warum kandidieren keine Theologinnen und Theologen mit ostdeutscher, Berliner oder Brandenburger Biografie?

 Neuwerth: Wir haben Frauen und Männer aus Ost und West gefragt, es waren übrigens auch viele Frauen dabei. Wir haben Persönlichkeiten gesucht, die bereit und imstande sind, so eine Aufgabe zehn Jahre lang auszuüben. Das Ergebnis habe ich präsentiert. Wir haben nach allen Seiten und sehr intensiv gesucht. Wir hätten auch sehr gerne eine ostdeutsche Persönlichkeit aufgestellt, aber es hat sich nicht ergeben. Aber was sich ergeben hat, ist gut für die gesamte EKBO.

Internet
www.ekbo.de