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Berliner Altbischof Martin Kruse wird 85 Jahre alt

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz würdigt den langjährigen West-Berliner Bischof und ersten Bischof der 1991 vereinten Landeskirche am Montag mit einem Empfang in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

17. April 2014. Berlin (epd). Der evangelische Berliner Altbischof und frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Kruse, wird am Ostermontag (21. April) 85 Jahre alt. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz würdigt den langjährigen West-Berliner Bischof und ersten Bischof der 1991 vereinten Landeskirche am Montag mit einem Empfang in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

 

Martin Kruse wurde am 21. April 1929 im niedersächsischen Lauenberg geboren und wuchs im Emsland auf. Er studierte von 1947 bis 1953 in Mainz, Heidelberg, Bethel und Göttingen evangelische Theologie. Nach dem Vikariat war er von 1955 bis 1970 im niedersächsischen Loccum zunächst als Studienleiter für Jugendsozialarbeit an der Evangelischen Akademie, dann als Stiftsprediger und später als Direktor des Predigerseminars tätig.

 

1970 wechselte er als Landessuperintendent der hannoverschen evangelischen Kirche nach Stade, 1976 wählte ihn die West-Berliner Synode als Nachfolger von Kurt Scharf zum Bischof der damaligen West-Region der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. 1977 trat er das Bischofsamt an. Von 1991 bis 1994 war Martin Kruse Bischof der gesamten Landeskirche.

 

Kruses Amt als Bischof war vor allem von der Teilung der Stadt, aber auch von innerkirchlichen Konflikten und Konfrontationen geprägt. Als denkwürdig gilt ein Brief aus dem Jahr 1981, in dem er der Politik zum Problem der Hausbesetzungen empfahl, nicht nur die Wohnungsprobleme zügig zu lösen, sondern auch die Rechtsordnung so weiter zu entwickeln, dass Formen alternativer Lebensgestaltung eine legale Basis bekommen.

 

Kruse, der sich selbst mitunter auch als «Pfarrer mit besonderem Auftrag» bezeichnet hat, übernahm zusätzlich auch bundesweite Aufgaben. Von 1979 bis 1991 gehörte er dem Rat der EKD an, ab 1985 war er für sechs Jahre Ratsvorsitzender. Unter seiner Leitung wurden mit der Demokratie-Denkschrift 1985 und der Wirtschafts-Denkschrift 1991 zwei grundlegende Texte der EKD verabschiedet. Als Mitglied des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen hat sich der promovierte Theologe auch nachdrücklich für die Ökumene eingesetzt.

 

Auch im Ruhestand hat Kruse, der mit der Stadtältestenwürde in Berlin ausgezeichnet wurde, zahlreiche Aufgaben übernommen. Er war Vorstandsvorsitzender der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg und gestaltete mehrere Jahre die Arbeit der Berliner Kircheneintrittsstellen mit. Von 1995 bis 2005 wirkte Martin Kruse als Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender für den Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser (VzE).

 


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