Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Landesarmutskonferenz fordert mehr Corona-Hilfen für sozial Schwache

Potsdam (epd). Die Landesarmutskonferenz Brandenburg hat eine bessere Abfederung der Auswirkungen der Corona-Krise auf sozial Schwache gefordert. Hartz-IV-Leistungen müssten erhöht werden, um zusätzliche finanzielle Belastungen etwa für Corona-Hygiene auszugleichen, sagte Andreas Kaczynski, Sprecher der Landesarmutskonferenz und Vorsitzender des Paritätischen in Brandenburg am Dienstag in Potsdam: "100 Euro halten wir für den Mindestbetrag."

Familien kämen zudem zunehmend mit Mietzahlungen in Verzug, es drohe eine wachsende Verschuldung, sagte Kaczynski. Der Kündigungsschutz müsse deshalb wieder verlängert und eine Stundung von Mietzahlungen möglich gemacht werden, damit Familien nicht in Obdachlosigkeit rutschen. Kindern aus armen Familien müsse zudem auch während der Schulschließungen ein gesundes Mittagessen ermöglicht werden, hieß es weiter.

Schon vor Corona sei jedes vierte Kind von Armut betroffen gewesen, sagt Kaczynski. Wegen der Lage am Arbeitsmarkt und der verbreiteten Kurzarbeit werde mit einem Anstieg gerechnet. "Eine Armutswelle nach Corona zeichnet sich ab", sagte Franziska Löffler von der Arbeiterwohlfahrt Potsdam.

In Brandenburg beziehen laut Landesarmutskonferenz rund 50.000 Menschen Arbeitslosengeld II. Knapp 20.000 Menschen seien zudem im Januar in Kurzarbeit gewesen, heißt es. Unter den rund 340.000 Familien im Bundesland seien rund 88.000 alleinerziehend. Davon seien mit 41 Prozent etwas weniger als die Hälfte von Armut betroffen sei. Die rund 26.000 Haushalte mit drei oder mehr Kindern seien die Gruppe mit der höchsten Armutsgefährdung nach den Alleinerziehenden.

epd ost yj phi
# epd-Service

## Info
Der Landesarmutskonferenz gehören nach eigenen Angaben neben den Verbänden der Liga der Freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg weitere 25 Initiativen, Vereine und gesellschaftliche Gruppen an, darunter die Kirchen und Gewerkschaften sowie zahlreiche Selbsthilfegruppen.