19.06.2025
Mit inspirierenden Impulsen, lebhaften Diskussionen und einem herzlichen Austausch wurde der Tag zu einem kraftvollen Zeichen für Zusammenhalt und Stärke in der Kirche.
Wie kommunizieren in Empörungszeiten? Diese Frage bewegte die rund 340 Pfarrerinnen und Pfarrer, die am Donnerstag, den 18. Juni 2025 beim Pfarrer*innentag der EKBO in der Berliner Parochialkirche zusammenkamen.
Impulsvortrag und Diskussion
Der Soziologe Steffen Mau von der Berliner Humboldt-Universität lieferte in seinem Vortrag über Konsens- und Konfliktpunkte in der Gesellschaft einige Einsichten und viel Stoff zum Diskutieren. Welche Rolle die Kirche in diesen aufgeheizten Zeiten spielen kann, war eine Frage, die im anschließenden Gespräch gestellt wurde.
Auftakt im Stil des Morgenmagazins
Begonnen hat der Tag jedoch mit einem bemerkenswerten Auftakt, der an das Format des Morgenmagazins von ARD und ZDF angelehnt war. Radio-Paradiso-Moderator Thorsten Wittke interviewte Pröpstin Christina-Maria Bammel zum neuen Slogan „EKBO - Evangelisch im Osten“, die Generalsuperintendenten Kristof Balint und Theresa Rinecker zum ausgerufenen Kontaktjahr 2025/2026 sowie Bischof Christian Stäblein zum Thema „Kirche in Empörungszeiten“. Ebenso gab es die Tagesschau, das Wetter und die Sportnachrichten sowie Atem- und Entspannungsübungen mit Pfarrerin Almut Bockisch.
Vertretung durch Kultursenatorin
Der regierende Bürgermeister Kai Wegner musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Er wurde von Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson vertreten. „Als Vertreterin des Landes Berlin und als Vertreterin heute unseres regierenden Bürgermeisters Kai Wegner danke ich Ihnen sehr für Ihre wichtige und verantwortungsvolle Arbeit, die unerlässlich ist für unser friedliches Zusammenleben und für eine soziale Gesellschaft“, sagte sie in ihrem Grußwort. Wedl-Wilson ist Mitglied der Anglikanischen Kirche.
Workshop: „Das ist nicht mehr meine Kirche“
„Das ist nicht mehr meine Kirche“. So lautete der Titel eines von neun Workshops. Hier diskutierten die Teilnehmenden mit Bischof Christian Stäblein die Frage, wie man mit Menschen ins Gespräch kommt, die sich von der Organisation Kirche abwenden.
Gottes Wort und Gemeinschaft
Gottes Wort blieb nicht auf der Strecke. Bevor die Musiker der Band Rag-Time am Abend zu ihren Instrumenten griffen, feierten alle ein Abendmahlsgottesdienst – inmitten aller Fragen und Herausforderungen ein Moment voller Stärke und Ermutigung.
Ein Tag voller Begegnungen
Insgesamt erinnerte die Atmosphäre an ein Klassentreffen: herzliche Wiedersehen, intensive Gespräche und fröhliche Gemeinschaft prägten den Tag, bestes Essen inklusive. Viel Wertschätzung für die Arbeit der Pfarrerinnen und Pfarrer war in allem zu spüren.
(Text: Franziska Dorn, Beauftragte für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus dem Kirchenkreis Niederlausitz)