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Diakonie fordert Schutzausrüstung und Quarantänemöglichkeiten für Obdachloseneinrichtungen

Heutiger Besuch in der „Nothilfeberlin“ zeigt die Not der Obdachlosen Berlins

Diakoniedirektorin Barbara Eschen hat heute die Aktion „Nothilfeberlin“ der Berliner Stadtmission besucht und Brote geschmiert. In der „Packstation 1“ in der Lehrter Straße packen Mitarbeitende zusammen mit Ehrenamtlichen täglich mehr als 1000 Nothilfepäckchen mit Broten, Obst, Wasser und Müsliriegeln für die Menschen , die auf Berlins Straßen leben. Durch die Corona-Infektionsgefahr mussten viele Essensausgaben schließen, in der Bahnhofsmission am Zoo und an elf anderen Standorten erhalten Obdachlose und Bedürftige täglich die Nothilfepäckchen durchs Fenster gereicht. „Für die Menschen auf der Straße ist es dramatisch, dass so viele Essensausgaben schließen mussten. Nur unter erschwerten Bedingungen ist es aktuell möglich, die obdachlosen Menschen in Berlin zu versorgen. Mit der Nothilfeberlin hat die Stadtmission eine gute Lösung gefunden, obdachlose Menschen in unserer Stadt mit dem Notwendigsten auszustatten.“ würdigte Diakonie-Direktorin Barbara Eschen über den Einsatz.  

Die Nothilfepäckchen werden im derzeit geschlossenen Jugendgästehaus von acht Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden der Hotels und Jugendgästehäusern der Berliner Stadtmission gepackt und mittags zur Verteilung ausgeliefert, beispielsweise in die Notübernachtung des Straßenfegers, die Kleiderkammer oder auch die Citystation.  

„Auf Berlins Straßen gibt es mehr als 2000 hungrige Menschen, die aktuell kaum noch schnorren oder sich Geld mit dem Sammeln von Pfandflaschen verdienen können. Für diese Menschen bitten wir dringend um Geldspenden. Mit 35 Euro können wir einen Menschen eine Woche lang mit Nothilfepäckchen versorgen“, bittet Martin Zwick, der kaufmännische Vorstand der Berliner Stadtmission.    

Diakoniedirektorin Barbara Eschen machte sich selbst ein Bild von den Herausforderungen der Wohnungslosenhilfe, auch um auf weitere Notstände aufmerksam zu machen: „Bei allen Versorgungsbemühungen von Menschen mit Schutzausrüstung in systemrelevanten Berufen so ist eine Versorgung mit Schutzkleidung auch in der Obdachlosenarbeit dringend nötig. Gerade hier arbeiten die Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen, die sich nicht schützen können. Ich appelliere hier an die Bundesregierung/Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe bei der Vergabe von Schutzkleidung mit zu bedenken.“  

Ebenfalls sorgenvoll betrachtet die Diakoniedirektorin die fehlenden Möglichkeiten einer Quarantäne für an COVID19 erkrankte Obdachlose und fordert Quarantänemöglichkeiten für Obdachlose. „Wenn Menschen ohne Wohnung in Quarantäne müssen, braucht man unbedingt eine Möglichkeit, die Erkrankten sicher unterzubringen und medizinisch zu versorgen. Wir brauchen eine Quarantänestation für wohnungslose Menschen, hier ist die Politik gefragt, Bereitschaft aus den Einrichtungen ist bereits vorhanden!“ fordert Direktorin Eschen.  

Das Diakonische Werk Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (DWBO) ist ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege, der die Sozialen, Bildungs- und Gesundheitsdienste der evangelischen Kirchen in Berlin und Brandenburg  vertritt , sich für Teilhabe und Vielfalt engagiert und sich im Sinne der Nächstenliebe für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen einsetzt. Der Verband vertritt rund 400 selbstständige Träger der Diakonie mit über 1.600 Einrichtungen und 52.000 diakonischen Beschäftigen.