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Corona: Kirche fordert Lockerungen für Berliner Chöre

Der Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Gunter Kennel, hat das in Berlin geltende Singverbot für Chöre in geschlossenen Räumen kritisiert. Bei Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen gebe es beim Chorsingen in geschlossenen Räumen kein höheres Infektionsrisiko als bei anderen erlaubten Tätigkeiten, sagte Kennel dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Montag). Die entsprechende Corona-Schutzverordnung des Berliner Senats treffe auch alle weltlichen Chöre und sei "nicht konsistent", so Kennel.

Nach Protesten der Landeskirche und von Chören habe Kultursenator Klaus Lederer (Linke) Gesprächsbereitschaft über das umstrittene Singverbot signalisiert, sagte er weiter. In anderen Bundesländern, etwa in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen, dürfe inzwischen unter bestimmten Auflagen auch wieder in geschlossenen Räumen gesungen werden: "In Berlin aber nicht. Hier ärgert uns besonders, dass man in Bereichen, wo es zu einem ähnlichen oder sogar höheren Aerosol-Ausstoß kommt, weniger streng ist." Als Beispiele nannte Kennel etwa Fitness-Studios und andere Sportstätten, "wo intensiv ein- und ausgeatmet wird".

Kennel betonte, das gemeinsame Singen im Gottesdienst sowie in und mit der Gemeinde sei ein "ganz wesentlicher Bestandteil der Religionsausübung". Für die Chorproben empfehle die EKBO "nicht nur viele Pausen zum Lüften, sondern sogar drei Meter statt eineinhalb Meter Abstand. Und in Singerichtung sollte er sogar sechs Meter betragen", sagte Kennel weiter.

(epd)

Das Interview mit Gunter Kennel finden Sie hier