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Chemnitzer Friedenstag ohne Rahmenprogramm - Ökumenischer Gottesdienst wird im Livestream ausgestrahlt

Chemnitz erinnert jedes Jahr am 5. März an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Der Friedenstag findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt. Doch wegen der Pandemie muss es Einschränkungen geben.

Chemnitz (epd). Der 20. Chemnitzer Friedenstag findet an diesem Freitag (5. März) coronabedingt nur im kleinen Rahmen statt. Geplant ist eine Gedenkstunde auf dem Städtischen Friedhof - allerdings nur mit begrenzter Teilnehmerzahl, wie der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) am Dienstag ankündigte. Zudem werden Informationen und weitere Themen rund um den Gedenktag digital angeboten.

"Die Umstände der Pandemie zwingen uns, den Tag anders zu organisieren", sagte Schulze. Größere Präsenzveranstaltungen seien aktuell nicht möglich, auch wenn der Friedenstag ein Jubiläum feiert. Online abrufbar seien unter anderem Zeitzeugenberichte und Grußbotschaften der Partnerstädte.

Chemnitz erinnert jedes Jahr am 5. März an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg und die zahlreichen Kriegsopfer. Vertreter der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag wollen wie in den Jahren zuvor auf dem Neumarkt präsent sein. Allerdings könne es wegen der Pandemie in diesem Jahr kein Rahmenprogramm geben, sagte die Sprecherin der Arbeitsgruppe, Sabine Kühnrich. Auch das begehbare Kreuz werde nicht aufgestellt.

Dafür sollen drei Ausstellungen auf dem Neumarkt gezeigt werden. Sie informieren über Chemnitzer Erinnerungsorte an die NS-Zeit und über Leben und Werk des Schriftstellers Stefan Heym. Außerdem werden Friedensbotschaften von Chemnitzer Partnerstädten präsentiert. Die Arbeitsgruppe bittet zudem die Chemnitzerinnen und Chemnitzer, ihre Friedenswünsche tagsüber auf den Neumarkt zu bringen.

Auch der ökumenische Gottesdienst zum Abschluss des Chemnitzer Friedenstages ist nur digital zu erleben. Er wird als Livestream und im lokalen Sender Sachsen-Fernsehen ausgestrahlt. Die Predigt hält Jost Hasselhorn von der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland, wie der Chemnitzer Kirchenmusiker, Sebastian Schilling, mitteilte.

Der Gottesdienst steht unter dem Motto "Leben - Über-Leben - Versöhnung leben". An der Liturgie sind der evangelisch-lutherische Superintendent, Frank Manneschmidt, der katholische Pfarrer Benno Schäffel sowie Pastor Thomas Günther von der Evangelisch-methodistischen Kirche beteiligt.

Kurz vor dem Ende des von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges kamen bei Luftangriffen der Alliierten auf Chemnitz zwischen 6. Februar und 11. April 1945 Schätzungen zufolge rund 4.000 Menschen ums Leben, davon mehr als 2.000 Menschen in der Nacht vom 5. auf den 6. März. Etwa 80 Prozent der Innenstadt wurden zerstört.

Der Friedenstag wird seit 2002 begangen. Jedes Jahr bekennen sich Tausende Chemnitzerinnen und Chemnitzer am Jahrestag des schwersten Bombenangriffes auf ihre Stadt zu Frieden und Demokratie.

Am vergangenen Freitag wurden sieben Meter lange bunte Friedensbanner an der Fassade des Chemnitzer Rathauses angebracht. 23 Banner sind in diesem Jahr neu entstanden, damit gibt es nun laut Stadtverwaltung insgesamt 188 Friedensbanner. Ein Teil davon sind am Rathaus, an und in der Galerie Roter Turm, im Foyer der Stadthalle, an der Oper und in der Jakobi-Kirche zu sehen.

epd ost kr cxm
# epd-Service

## Info
Der Chemnitzer Friedenstag findet am Freitag, 5. März, statt. Die zentrale Feier auf dem Städtischen Friedhof beginnt 10 Uhr. Der ökumenische Gottesdienst findet 20 Uhr in der Stadt- und Marktkirche St. Jakobi Chemnitz statt und wird im Livestream und im Sachsen-Fernsehen übertragen.

Ab 18 Uhr wird eine Sondersendung von Sachsen Fernsehen übertragen, die zeitgleich auf den Fernsehkanälen von Sachsen Fernsehen, Dresden Fernsehen und Leipzig Fernsehen zu sehen sein wird.
In der zweistündigen Sendung werden Beiträge über den Chemnitzer Friedenstag, Interviews, Filme und Dokumentationen gezeigt.

## Internet
www.chemnitz.de/friedenstag
www.chemnitzer-friedenstag.org
Zur Übertragung ökumenischer Gottesdienst: www.t1p.de/Friedenstag