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Berlin: Evangelische Synode kommt zu Frühjahrstagung zusammen

Themen sind u.a.: Homo-Ehe, Ökostrom und TTIP

23. April 2015. Berlin (epd). Homo-Ehe, Ökostrom, TTIP: Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) befasst sich bei ihrer Frühjahrstagung neben dem Schwerpunktthema "Bild und Bibel" auch mit verschiedenen anderen Fragen, darunter dem Konflikt zwischen Denkmalschutz und Kirchengemeinden über die Errichtung von Solaranlagen auf historischen Bauwerken. Die 114 Synodalen, die rund eine Million Kirchenmitglieder in mehr als 1.300 Gemeinden in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen vertreten, kommen am Freitag und Samstag in Berlin zusammen.

Mehrere Berliner Kirchenkreise sprechen sich in einem Antrag an das Kirchenparlament dafür aus, die bisherigen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare mit den Trauungsgottesdiensten von Mann und Frau gleichzustellen. Die derzeitigen Regelungen, die nur Segnungsandachten für homosexuelle Paare zulassen, seien diskriminierend, heißt es zur Begründung. Zwar würden diese Andachten in der Praxis den Trauungsgottesdiensten immer mehr gleichen, heißt es dort weiter. Die Pfarrer seien jedoch verunsichert, welche Form ein solcher Gottesdienst haben soll und auf welche liturgischen Texte zurückgegriffen werden kann.

Zu dem von EU und USA geplanten Freihandelsabkommen TTIP heißt es unter anderem, das Abkommen gebe Anlass zur "Sorge um das Wohl der europäischen Demokratie, Kultur und Gesellschaften". Auf die Gefahren von TTIP müsse deshalb aufmerksam gemacht werden, die Verhandlungen müssten mit "größtmöglicher Offenheit und Transparenz" geführt werden, heißt es in dem Antrag des Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree.

Der evangelische Kirchenkreis Cottbus fordert, künftig die Errichtung von Solarstrom-Anlagen auf denkmalgeschützten kirchlichen Gebäuden möglich zu machen. Die Kirchenleitung solle sich dafür bei staatlichen Stellen und politischen Entscheidungsträgern einsetzen, heißt es in dem Antrag. Die Frage sei von grundsätzlicher Bedeutung, weil fast alle Kirchen durch ihre Ost-West-Ausrichtung sehr gut für Solaranlagen geeignet seien.

Hintergrund des Antrags ist den Unterlagen zufolge das Verbot der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem denkmalgeschützten Pfarrhaus von Atterwasch bei Guben. Der Bauantrag dafür sei aus Denkmalschutzgründen abgelehnt worden, der Widerspruch dagegen ebenso. Die Ablehnungen seien mit der besonderen Schutzwürdigkeit von Pfarrhaus und Kirche in dem vom Braunkohletagebau bedrohten Ort begründet worden.

Auf der Tagesordnung stehen auch Wahlen zu verschiedenen Gremien der Landeskirche. Die Kirchenleitung will zudem einen Zwischenbericht ihrer Strukturkommission vorlegen. Die Kommission befasst sich mit Vorschlägen für künftige Arbeitsschwerpunkte der Landeskirche und deren Finanzierung. Hinreichend konkrete Ergebnisse seien jedoch vor der Aufstellung des Doppelhaushalts für 2016 und 2017 in diesem Sommer nicht zu erwarten, heißt es dort.