Zweiter CSD in Eberswalde

Knapp eine Woche nach dem Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde wird in Eberswalde der zweite Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Nachdem zunächst eine Gegendemonstration geplant war, hat die AfD nun am Samstag in der brandenburgischen Stadt zeitgleich ein Sommerfest angekündigt. Maximilian Armonies vom CSD-Team sagte dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Mittwoch, es werde weiter davon ausgegangen, dass es zu Störversuchen oder Angriffen auf den CSD kommen könne.

Der Angriff auf das Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde sei keine Überraschung gewesen, sagte Armonies: „Wir haben im letzten Jahr gesehen, dass unglaublich viele CSDs überfallen wurden.“ In Eberswalde gebe es zudem regelmäßig Montagsdemonstrationen auf dem Marktplatz, „die angeblich für Frieden sind“. Dort würden jedoch vor allem Ressentiments verbreitet, sagte Armonies: „Hetze gegen Ausländer, Hetze gegen Migranten, Hetze gegen Asylanten, Hetze gegen queere Menschen.“

Das Sicherheitskonzept des CSD in Eberswalde sei „auch darauf ausgelegt, dass es zu Angriffen kommen kann“, betonte Armonies: „Wir tun alles im Rahmen unseres Möglichen, eine Eskalation zu vermeiden.“ Es gebe einen engen Austausch mit der Polizei. Ziel sei, die eigene Botschaft der Vielfalt und Toleranz „auf die Straße zu tragen und dem Gegenprotest oder dem Sommerfest nicht so viel Aufmerksamkeit zu geben“.

Der CSD am Samstag sei „unglaublich wichtig“, sagte Armonies. Damit werde der eigenen Community und Außenstehenden auch gezeigt, „dass wir uns nicht einschüchtern lassen“. Dazu würden in Eberswalde 1.000 bis 2.000 Menschen erwartet.