21.05.2025
Der Zustand der Natur in Deutschland ist nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) besorgniserregend. Studien zur Artenvielfalt von 2024 zeigten, dass rund ein Drittel der untersuchten Arten als stark gefährdet gelten oder vom Aussterben bedroht sind, erklärte der Nabu am Mittwoch in Berlin anlässlich des von der UN ausgerufenen Tags der biologischen Vielfalt am 22. Mai. In den meisten Lebensräumen würden rückläufige Entwicklungen überwiegen. Selbst in bestehenden Schutzgebieten gingen wertvolle Biotope wie artenreiches Grünland weiter verloren.
Um diese Entwicklungen zu stoppen, brauche es geschützte Lebensräume und eine naturverträgliche Nutzung, etwa durch extensive Bewirtschaftung, pestizidfreies Management und an die Artenvielfalt angepasste Mahdzeitpunkte. Ebenso wichtig sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, Gebietsbetreuern und Landnutzerinnen und -nutzern.
Wirksame Schutzmaßnahmen ließen sich nur gemeinsam dauerhaft umsetzen. „Nur mit wirksam geschützten Lebensräumen können wir dem Artensterben entgegenwirken“, betonte die Nabu-Expertin für Schutzgebiete, Jennifer Libionka. Sie fügte hinzu: „Wir müssen die Nutzung der Schutzgebiete auf die Tiere und Pflanzen abstimmen, für die das Schutzgebiet einen Lebensraum bieten soll und für die es ausgewiesen wurde.“
Von der Bundesregierung und dem neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) erwarte der Nabu ein klares Bekenntnis zum Biodiversitätsschutz. Zentrale Voraussetzung dafür sei die ambitionierte Umsetzung der nationalen Wiederherstellungspläne in Abstimmung mit den Ländern.