10.07.2025
In der Berliner Philharmonie ist am Mittwochabend mit einer Gedenkveranstaltung an die verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erinnert worden. Die Gedenkrede hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Ein Gefühl der Leere begleitet uns seit ihrem Tod, seit dem 9. Mai. Sie fehlt uns. Wir vermissen sie“, sagte Steinmeier in seiner Rede, in der er die Stationen von Friedländers Leben nachzeichnete: „Sie wollte uns bewahren, davor bewahren, dass solch ein Menschheitsverbrechen wieder geschieht.“
Die Gedenkfeier wurde live vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) übertragen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach ein Grußwort. Ein weiterer Redner war der Hamburger Lehrer Hèdi Bouden, Gewinner des Margot Friedländer Persönlichkeitspreises 2024.
Eingeladen zu der Gedenkfeier waren langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des Margot Friedländer Preises. Die Berliner Ehrenbürgerin war am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben und am 15. Mai auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt worden.
Die Margot-Friedländer-Stiftung als Veranstalterin des Gedenkens wurde im Jahr 2023 von der Holocaust-Überlebenden gegründet. Sie wollte damit die Fortführung ihres Lebenswerks gewährleisten. Schirmherr der Stiftung ist der Bundespräsident.
Die 1921 in Berlin geborene Margot Friedländer war als Jüdin in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Sie emigrierte später in die USA und kam mit 88 Jahren zurück nach Berlin.