28.08.2025
An die Opfer der NS-Euthanasie-Morde wird am 1. September mit einer Gedenkveranstaltung in Brandenburg an der Havel erinnert. Am historischen Ort der ehemaligen Tötungsanstalt am Nicolaiplatz der Stadt sollen dabei auch Kränze niedergelegt werden, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Mittwoch mit. Im Anschluss wird in der Gedenkstätte eine Ausstellung mit künstlerischen Werken von Studierenden der Medizinischen Hochschule Brandenburg eröffnet, die als Auseinandersetzung mit den Euthanasie-Verbrechen in der Tötungsanstalt Brandenburg entstanden sind.
Mit dem auf den 1. September 1939, den Tag des deutschen Überfalls auf Polen, datierten sogenannten „Gnadentod“-Erlass autorisierte Adolf Hitler die Ermordung von angeblich „lebensunwertem Leben“. In der Folge töteten die Nationalsozialisten in verschiedenen Mordaktionen rund 300.000 kranke und behinderte Menschen aus Heil- und Pflegeeinrichtungen. Allein in Brandenburg an der Havel wurden mehr als 9.000 Männer, Frauen und Kinder ermordet.
Rund 70 Männer und Frauen waren nach Stiftungsangaben in Brandenburg an der Havel als Ärzte, Krankenpflegerinnen, Sekretärinnen, Standesbeamte und Heizer in die Euthanasie-Morde eingebunden. Tötungstechnik und Personal kamen später auch in den Vernichtungslagern Treblinka, Belzec und Sobibor zum Einsatz. Dort wurden 1942 und 1943 rund 1,8 Millionen Juden und 50.000 Roma von den Nationalsozialisten ermordet.