11.08.2025
Stahnsdorf (epd). Deutschlands größter evangelischer Friedhof lädt zu ungewöhnlichen Erkundungstouren per Fahrrad ein. Die auf dem mehr als 200 Hektar großen Stahnsdorfer Südwestkirchhof weitläufig angelegten Gräber, darunter von Heinrich Zille, Manfred Krug und Anita Kupsch, könnten am Sonntag „ganz entspannt“ bei Führungen mit dem Zweirad besucht werden, teilte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt am Montag mit. Durch die alternative Fortbewegung könnten innerhalb von zwei Stunden Stationen angefahren werden, die bei Führungen zu Fuß wegen der Dimension des Landschaftsdenkmals nicht erreicht werden können.
Der Südwestkirchhof wurde 1909 als Begräbnisstätte mehrerer Berliner Kirchengemeinden eröffnet. Der Friedhof liegt zwischen Potsdam, Berlin und Teltow und gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Zahlreiche Prominente sind dort bestattet, darunter der Maler Lovis Corinth, Nosferatu-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau, der im KZ Buchenwald gestorbene SPD-Politiker Rudolf Breitscheid, die Schauspielerin Ingrid Steeger und die NS-Überlebende und Autorin Inge Deutschkron.
Der von dem Gartenarchitekten Louis Meyer (1877-1955) geschaffene Südwestkirchhof ist nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf die zweitgrößte Begräbnisstätte in Deutschland. Seit 1972 steht er als Flächendenkmal unter Schutz. Die Bundesregierung hat ihn als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt.