20.08.2025
Berlin/Dresden (epd). Die Direktorinnen und Direktoren der evangelischen Akademien in Ostdeutschland rufen Kirchen dazu auf, in der Gesellschaft mehr Präsenz zu zeigen. Die Fragen des Allgemeinwohls seien Fragen der Nächstenliebe und damit Handlungsfeld von Kirche, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin verbreiteten Erklärung. Die Akademieleitungen sehen „die Gefahr, dass sich Kirche zunehmend mit sich selbst befasst“.
Kirche sei aber nicht für die Kirche da, vielmehr sei ihr Wirkungsfeld die Gesellschaft, schreiben die Chefs der evangelischen Akademien in Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Nordkirche. In einer „Zeit der emotionalen Verhärtung und Frontenbildung könnten Kirchen Orte sein, in denen auf Augenhöhe kontrovers gesprochen werde, ohne die gesellschaftliche Polarisierung voranzutreiben“. Gleichzeitig solle die Kirche sich „mutig zu den Quellen von Gemeinschaft und innerem Zusammenhalt bekennen, aus denen sie schöpfe“. Ein solcher Ort der Debatte seien auch die evangelischen Akademien.
Weiter hieß es: „Im Spannungsfeld zwischen Offenheit und Bekenntnis gilt es, die Ressourcen zu nutzen, die Kirche ausmachen.“ Dafür brauche es mehr Selbstbewusstsein. Unterzeichnet haben den Aufruf der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen, Stephan Bickhardt, der Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Sebastian Kranich, Friederike Krippner als Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin sowie Direktor Christoph Maier von der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und der Direktor der Evangelischen Akademie der Nordkirche, Henning Theißen.