Diakoniechefin warnt vor weiterem Abbau des Sozialstaats

16.06.2025

Der Berliner Sparhaushalt hat auch im Sozialbereich zu harten Einschnitten geführt. Das geht zu Lasten sozial Benachteiligter wie auch der Träger von Sozialeinrichtungen. Die Diakonie wehrt sich seit Monaten dagegen.

Die Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen hat vor einem Abbau des Sozialstaates und einer zunehmenden sozialen Kluft in der Gesellschaft gewarnt. „Tatsächlich sehe ich die Sozialstaatsidee essenziell und nachhaltig gefährdet“, erklärte Schoen am Mittwoch in Berlin beim Jahresempfang des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Eine gute soziale Versorgung sei nicht mehr selbstverständlich und brauche viel politische Überzeugungskraft. Eine „teilhabeorientierte Gesellschaft, die niemanden zurück lässt“, könne nicht alleine durch den Markt geregelt werden.

Schoen betonte, als zivilgesellschaftliche Akteure stünden Diakonie und Kirchengemeinden in der Pflicht, im Interesse benachteiligter Menschen zu handeln. Dies gelte auch, wenn Demokratie und Rechtsstaat zulasten des sozialen Zusammenhalts bedroht werden. Der Grund liege vor allem in der uneingeschränkten christlichen Nächstenliebe und der daraus resultierenden Solidarität, sagte Schoen. Dabei verwies sie zugleich auf die hohe Kompetenz der Mitarbeitenden in den 1.900 diakonischen Einrichtungen der Region. Der Sommerempfang stand unter dem Motto „Gut bleiben!“.

Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) betonte, angesichts des Spardrucks habe „der Schutz von Berlins einzigartiger sozialer Infrastruktur“ für sie höchste Priorität. Es gelte das solidarische Berlin zu erhalten, sagte Kiziltepe. Dabei dankte sie der Diakonie für ihre konstruktiven Appelle und Forderungen. Sie sei froh, die Diakonie und die Liga der Spitzenverbände bei ihrer Aufgabe, die soziale Infrastruktur Berlins zu schützen, an ihrer Seite zu wissen.

Als höchste Auszeichnung der Diakonie wurden am Mittwoch vier innovative Sozialprojekte mit der Wichernplakette ausgezeichnet. Geehrt wurden die Wichern-Diakonie Frankfurt/Oder für ihre jahrelange Zusammenarbeit mit einer Integrationskita in der Ostukraine und für die Aufnahme geflüchteter Familien mit Menschen mit Behinderungen. Für den Dokumentarfilm über eine Jugendhilfeeinrichtung in der Uckermark mit dem Titel „Im Prinzip Familie“ wurden der Regisseur Daniel Abma, die Filmproduktion und das Evangelische Jugendfürsorgewerk (EJF) als Träger ausgezeichnet.

Die SozDia-Stiftung in Berlin-Lichtenberg erhielt die Wichernplakette für ihr „vorbildliches jahrzehntelanges Engagement für ein friedliches und demokratisches Zusammenleben“. Das Oberlinhaus Potsdam wurde für den Neubau einer Pflegeschule und seinen innovativen Einsatz zur Fachkräftegewinnung geehrt. Diakonie-Direktorin Schoen betonte, mit der Verleihung der Wichernplakette solle der Blick auf innovative Einzelprojekte gerichtet und der soziale Pioniergeist in diesen schwierigen Zeiten gestärkt werden. Die Plakette erinnert an den Theologen und Sozialreformer Johann Hinrich Wichern (1808-1881).

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