30.04.2025
Der Berliner Bebelplatz wird von Dienstag an erneut in einen Gedenkort für die israelischen Hamas-Geiseln umgewandelt. Zu sehen sind auf dem Platz neben der Staatsoper unter anderem eine überdimensionierte Sanduhr, die an die verrinnende Lebenszeit der 59 Geiseln erinnern soll, wie die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Brandenburg (DIG) am Montag in Berlin mitteilte. Zudem werden eine Käfigsimulation und 59 leere Stühle mit Porträts der Verschleppten aufgestellt.
Weitere Installationen zeigten die verbrannten Bücher der von den Terroristen ermordeten 40-jährigen Ergotherapeutin Carmel Gat aus dem Kibbuz Be’eri und eine Filmprojektion mit Zeugenberichten von Überlebenden. Ein gelbes Klavier erinnere an den 23-jährigen Pianisten und deutschen Staatsbürger Alon Ohel, der am 7. Oktober 2023 während des Nova-Festivals von Hamas-Terroristen entführt wurde. Ohel befindet sich seit mehr als 550 Tagen in Geiselhaft. Das Klavier soll in den nächsten Wochen von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt bespielt werden.
Das Gedenkprojekt „Platz der Hamas-Geiseln“ soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten. Vorbild ist den Angaben zufolge der „Hostage Square“ (Geiselplatz) in Tel Aviv, der nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 vor dem Tel Aviv Museum of Art errichtet wurde. Zu sehen sind die Installationen voraussichtlich bis Ende Mai. Im Herbst 2024 hatte das Gedenkprojekt bereits einmal Station auf dem Bebelplatz gemacht. Eröffnet wird es am Dienstag unter anderem von der Mutter von Alon Ohel.