30.04.2025
Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide erinnert von Mittwoch an mit einer Ausstellung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Anhand neu recherchierter Biografien, Videointerviews, Fotografien und persönlicher Gegenstände soll über das Schicksal von Frauen und Männern informiert werden, die als ehemalige NS-Zwangsarbeiter 1945 den Umbruch miterlebten, wie die Gedenkstätte in Berlin mitteilte.
In der Sonderausstellung „Vergessene Befreiung. Zwangsarbeiterinnen in Berlin 1945“ würden die letzte Kriegsphase, die Befreiung durch die Rote Armee sowie die häufig von Chaos geprägten Monate nach dem Mai 1945 thematisiert. Rund 370.000 ausländische Zivilarbeiterinnen und -arbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge sollen sich Anfang 1945 unfreiwillig in Berlin aufgehalten haben.
Das Kriegsende brachte den Angaben zufolge für viele Befreite neue Unsicherheiten mit sich. Viele der dann als sogenannte „Displaced Persons“ eingestuften Menschen lebten demnach weiter in Sammellagern. Im Herbst 1945 seien die meisten aus dem Stadtbild verschwunden gewesen „und damit sehr bald auch aus dem Gedächtnis der Deutschen“. Die Anerkennung als NS-Opfer sei ihnen lange verwehrt geblieben, in ihrer Heimat wie in Deutschland.
Die Ausstellung wird am Dienstagabend eröffnet und ist bis 2. November zu sehen. Das zur Stiftung Topographie des Terrors gehörende Dokumentationszentrum in Berlin-Schöneweide befindet sich in ehemaligen Baracken des nach Angaben der Gedenkstätte einzigen fast vollständig erhaltenen Zwangsarbeiterlagers der NS-Zeit.