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Bundesgartenschau an der Havel eröffnet

Großer Andrang am ersten Wochenende

Blumen so weit das Auge reicht - in den kommenden Monaten werden mehr als eine Million Besucher auf der diesjährigen Bundesgartenschau im Havelland erwartet.

19. April 2015. Brandenburg an der Havel (epd). Am ersten Wochenende der neu eröffneten Bundesgartenschau (Buga) im Havelland sind mehr als 25.000 Besucher gezählt worden. Das teilte das Buga-Büro am Sonntagabend in Brandenburg an der Havel mit. Am Samstag hatte Bundespräsident Joachim Gauck in der Havelstadt die Buga mit einem Festakt eröffnet. Erstmals wird die Gartenschau von mehreren Orten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gemeinsam ausgerichtet. Die Organisatoren rechnen bis zum Abschluss am 11. Oktober mit 1,5 Millionen Besuchern.

Gauck sprach als Schirmherr zur Eröffnung von einem außergewöhnlichen Konzept in diesem Jahr: "Die ganze Havelregion wird zur Bühne." Das sei eine Premiere in der Geschichte der Buga. An der erstmals Ländergrenzen überschreitenden Gartenausstellung beteiligen sich insgesamt fünf Städte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt entlang der Havel. Der Fluss verbindet auf mehr als 80 Kilometern Länge die verschiedenen Standorte der Bundesgartenschau.

Gauck sagte, bei der Buga gebe es weit mehr zu entdecken als "einen gigantischen Blütenrausch". Die reiche Kulturgeschichte der Region sei Teil der Erlebniswelt, die die Bundesgartenschau biete. Zudem sei die Buga auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da sie den Tourismus in der Region ankurbeln soll. "Die breite und langfristige Wirkung ist der wichtigste Teil des Konzepts", sagte der Bundespräsident.

Zu sehen sind mehr als 50 Hektar Parkanlagen, 50 Themengärten und 32 wechselnde Blumenhallenschauen in zwei Kirchen. Insgesamt sollen rund eine Million blühende Pflanzen präsentiert werden. Zu den Ausstellungsorten gehören unter anderem die Domstadt Brandenburg, der traditionsreiche Industriestandort Premnitz, Rathenow mit seinem Optipark und Havelberg mit seiner mehr als tausendjährigen Geschichte. Das Buga-Motto lautet "Von Dom zu Dom - Das blaue Band der Havel".

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erhofft sich durch die Buga einen Aufschwung für Wirtschaft und Tourismus. Das Land habe 74 Projekte in den vier brandenburgischen Buga-Kommunen mit insgesamt 76 Millionen Euro gefördert. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, für Tourismus und Infrastruktur gebe die Buga erhebliche Impulse. So seien in Havelberg 18,1 Millionen Euro investiert worden, davon 15,3 Millionen Euro über Förderprogramme.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst, von der Ausstellung könnten nachhaltige Impulse für ein Miteinander von Menschen und Natur ausgehen: "Solche Impulse brauchen wir angesichts des modernen Lebenswandels, der oftmals auf Kosten der Umwelt und der Ressourcen geht." Dabei verwies Dröge auf den Klimawandel und die "Frage, wie wir unseren Lebensstandard mit einer nachhaltigen Wirtschaft verbinden können".

Die Kirchen beteiligen sich an der Buga unter anderem mit dem Projekt "Kirchenwege im Havelland". Es verbindet auf einer insgesamt fast 600 Kilometer langen Strecke 85 Kirchen miteinander. Zudem gibt es ein Versammlungskirchenschiff und in den kommenden Monaten insgesamt 885 Mittagsandachten an den fünf Buga-Standorten.

Am 17. Mai wird ein ZDF-Fernsehgottesdienst live aus dem Brandenburger Dom übertragen. In Brandenburg an der Havel wird von Mai an auch das Jubiläum der Gründung des heute evangelischen Doms vor 850 Jahren gefeiert.

Größter Veranstaltungsort der Buga ist das märkische Rathenow mit rund 24 Hektar Ausstellungsflächen. In Brandenburg gab es bereits zweimal eine BUGA, 1995 in Cottbus und 2001 in der Landeshauptstadt Potsdam. Die erste BUGA fand 1951 in Hannover statt.