Neuer Landespfarrer für Notfallseelsorge und Krisenintervention in Berlin
18.07.2025
Pfarrer Christian Leppler wurde am 10. Juli 2025 in sein Amt eingeführt. Im Interview spricht er über seine Beweggründe, seine Wünsche für die Arbeit in Krisensituationen und die Bedeutung von Anerkennung für die Seelsorge in akuten Notsituationen.

Mit großer Freude und einem tiefen Verantwortungsbewusstsein hat Christian Leppler sein Amt als Landespfarrer für Notfallseelsorge und Krisenintervention in Berlin angetreten. In einem persönlichen Gespräch erzählt er, was ihn motiviert, Menschen in schweren Zeiten zu begleiten, und warum die Wertschätzung für die Arbeit in Krisenfällen so wichtig ist. Seine Worte geben Einblick in eine wichtige Aufgabe, die oft im Verborgenen geschieht, aber für viele Menschen lebensrettend sein kann.
Lieber Herr Leppler, Sie wurden gerade offiziell in Ihr Amt eingeführt – was bedeutet dieser Moment für Sie persönlich?
Das war natürlich ein besonders schöner Moment! Ich habe mich gefreut, mit Familie und Freunden, Kolleginnen und Kollegen aus der Notfallseelsorge und der Einsatznachsorge diesen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche feiern zu können. Es war auch ein schönes Signal der Wertschätzung unserer Arbeit in der Notfallseelsorge, dass sich Bischof Christian Stäblein und Oberkirchenrätin Sabine Habighorst dafür Zeit genommen haben. Das gibt Rückenwind für die neue Aufgabe!
Was hat Sie zur Notfallseelsorge geführt – und was hält Sie in diesem herausfordernden Feld?Es hatte einen äußeren Anlass: 2016 hatte ich Kontakt zu Polizeipfarrer Reinhard Voigt, der mich damals einlud, seinen Ausbildungskurs Notfallseelsorge in Leipzig zu besuchen. Innerlich hatte ich den Wunsch, für die Menschen in meinem Ort da sein zu können, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Mit den Jahren ist mir meine Tätigkeit als Notfallseelsorger und in der Einsatznachsorge dann immer wichtiger geworden, weil ich merkte, wie wichtig gute professionelle Begleitung nach schweren Ereignissen ist.
Was braucht ein Mensch Ihrer Meinung nach am meisten in einer akuten Krise?
Einen anderen Menschen. Einen Menschen der da ist, zuhört, mit aushält und einfach hilfreich ist.
Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit in den kommenden Jahren – und für die Seelsorge in unserer Kirche?
Unsere Zuverlässigkeit steht für mich an erster Stelle. Ich wünsche mir, dass wir gute Begleiterinnen und Begleiter für die Menschen in unserer schönen Stadt sein werden. Dazu gehört für mich, dass neben vielen Ehrenamtlichen mehr Pfarrpersonen im Einsatz sind. Seelsorge geschieht häufig im Verborgenen, unter vier Augen. Ich wünsche mir, dass sie die Beachtung und die Zeit bekommt, die sie braucht, um Gutes bewirken zu können.
Das Interview führte Lisa Krefis.