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Jetzt handeln!

Seit dem 28. Juli sind wir wieder verschuldet – und zwar bei Gottes Schöpfung. Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) markiert den Tag, an dem wir Menschen so viele natürliche Ressourcen der Erde verbraucht haben, wie diese innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann. Unser Planet sagt „Basta“! Was können wir tun? Von Jörn Budde und Giancarlo Walter.

Unsere Erde ist endlich und der Klimawandel, die Ressourcenknappheit und der Verlust an Biodiversi-tät bedrohen weite Teile der Welt, uns eingeschlossen, schon jetzt.

Der heiße Sommer in ganz Europa, die außergewöhnliche Dürre in Italien oder die Waldbrände hier bei uns in Beelitz zeigen uns kurze Momentaufnahmen der Zukunft, die uns und unsere Nachkommen erwartet. Der Klimawandel wird verstärkt zu Extremwetterereignissen führen, ganze Regionen der Welt unbewohnbar machen und die Ertragsunsicherheiten bei der Produktion von Lebensmitteln verschärfen. Wenn der Klimawandel nicht begrenzt wird, wird dies in einer enormen Geschwindigkeit geschehen, sodass die Gesellschaften unserer Welt von den Auswirkungen überfordert werden. Schon jetzt sieht man auch bei uns, wie schwer es ist, als Gesellschaft zu einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zu kommen und dabei die Frage der sozialen Gerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig muss man sich auch noch um Schadensbegrenzung kümmern. Die Nutzung fossiler Energien beschleunigt den Klimawandel weiter.

Energiekrise – Müssen Kirchen bald zu bleiben?

Und wir merken heute, was passiert, wenn diese Ressourcen, die wir nutzen, als wären sie unbegrenzt verfügbar, auf einmal nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung stehen. Das Stichwort „Energiekrise“ ist in aller Munde, und viele machen sich Sorgen um eine drohende Gasknappheit und die damit verbundenen Kosten. Und was machen wir als Kirche? Wenn es wirklich hart auf hart kommt? Müssen die Kirchen und Gemeindehäuser im Winter geschlossen bleiben? Die Zeit zu handeln ist jetzt! Ein Aufschieben oder ein „Weiter so wie bisher“ kann es in der aktuellen Lage nicht geben. Konkretes Handeln, jetzt, noch vor der Heizperiode, ist unausweichlich. Das bedeutet, unsere Gebäude möglichst wenig fossil zu beheizen. Bei Kirchen und Kapellen bedeutet dies, nicht zu heizen und wo möglich, körpernahe Bankheizungen nutzen. Ist die Beheizung der Kirche zwingend notwendig, so müssen die Grund- und Nutztemperaturen spürbar abgesenkt werden, zum Beispiel auf Werte von 8 und 12°C. Auch die Außenbeleuchtungen, also die Beleuchtung der Fassade oder des Turms, sind aus ökologischer Sicht grundsätzlich in Frage zu stellen und sollten abgeschaltet werden.

Veranstaltungen in einzelnen Räumen und Tagen?

Die Gemeinden müssen sich ganz generell Gedanken über die Nutzung ihrer (beheizten) Gebäude im Winter machen. Können sie zum Beispiel für Gottesdienste und Veranstaltungen in ihre Gemeindehäuser ausweichen? Lassen sich dort die Veranstaltungen auf einzelne Tage und Räume konzentrieren? Können sie die eine oder andere Gemeindeveranstaltung wie die Sitzung des Gemeindekirchenrates, auch digital anbieten? Prüfen Sie schnellstmöglich bauliche Maßnahmen an Ihren Gebäuden wie energetische Sanierungen, Photovoltaikanlagen, hydraulischer Abgleich oder Wärmepumpen. Kontaktieren Sie dafür frühzeitig entsprechende Fachhandwerkskräfte. Und nutzen Sie die zur Verfügung stehende Expertise im Kirchenkreis, die Klimakümmer:innen, Baubetreuer:innen und auf landeskirchlicher Ebene das Kirchliche Bauamt und das Umweltbüro.

Unserem Auftrag, das Wort Gottes in Kirchen, Kapellen und Gemeindehäusern zu verkündigen, werden wir auch in Zukunft gerecht werden – unter Umständen wärmer angezogen. Und das ist in Ordnung so.

 

 

https://die-kirche.de/news-detail/nachricht/jetzt-handeln.html

Letzte Änderung am: 11.04.2024