Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen

"Ich möchte Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen begleiten"

Interview mit Vikarin Lena Müller

InstagramRSSPrint

1. Was motiviert Sie, den Pfarrberuf anzustreben?

Ich möchte gerne Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen begleiten und mit ihnen in einen Dialog über das, was sie bewegt, treten. Das kann im Rahmen von Gottesdiensten, durch Bildungsangebote, im Seelsorgegespräch oder auch beim Stockbrotbacken am Lagerfeuer geschehen. Mir gefällt am Pfarrdienst, dass es so viele abwechslungsreiche Aufgabenfelder gibt und an vielen Stellen auch ein großer Gestaltungsspielraum dafür existiert, wie man diese Aufgaben angeht. Und doch verbindet alle diese Tätigkeiten - mögen manche von ihnen auf den ersten Blick vielleicht auch mal etwas unspektakulär wirken -, dass sie aus Glaube, Hoffnung und Liebe geschehen und davon geprägt sind.

2. Worauf freuen Sie sich im Vikariat besonders?

Als neugieriges Wesen freue ich mich darauf, neue Menschen kennen lernen und neue Tätigkeiten ausprobieren zu dürfen. Meine Mentorinnen sowohl in Schule als auch Gemeinde haben bereits viele innovative Projekte erfolgreich umgesetzt und ich möchte gerne von ihnen lernen und mit ihnen zusammenarbeiten.
In meinem Studium hat mir unser Einblick in die Seelsorge viel Freude bereitet, deshalb bin ich schon sehr gespannt auf die klinische Seelsorgeausbildung. Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt, sind Predigten – vor allem die Frage nach ihrer Wirkung auf die Hörer*innen, dazu habe ich im Rahmen meiner Masterthesis geforscht. Daher interessiert mich alles, was mit Homiletik zu tun hat. Eine Herzensangelegenheit war für mich schon immer die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Deshalb ist es wunderbar, dass ich mich sowohl im Schul- als auch im Gemeindevikariat intensiv mit diesen Altersgruppen beschäftigen werde. Aber vor allem freue ich mich auf die Dinge, die mich überraschen werden. Das Vikariat wird ein Abenteuer für mich werden, und dazu gehört, dass ich noch nicht jeden Schritt voraussehen oder -planen kann.

3. Wovor haben Sie am meisten Respekt?

An sich bin ich davon überzeugt, dass die Seminare in Wittenberg, Berlin und anderswo sowie die praktischen Tätigkeiten innerhalb der Gemeinde sich gegenseitig bereichern. Allerdings kann es sicherlich auch herausfordernd werden, diesen beiden Bestandteilen des Vikariats gerecht zu werden; beispielsweise, wenn ich gerade in einem spannenden gemeindlichen Prozess involviert bin, der dann aber durch das Predigerseminar für mich unterbrochen wird. Selbst bei großem Engagement – manches werde ich einfach aufgrund von Terminüberschneidungen verpassen. Ich sehe es daher als meine Aufgabe, transparent mit der Gemeinde zu kommunizieren, damit Frustrationen („Die Vikarin ist ja nie da!“) möglichst gar nicht erst entstehen.

Lena Müller ist 27 Jahre alt, hat Evangelische Religionspädagogik an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB)  studiert und war bereits während ihres Studiums als Gemeindepädagogin für die Arbeit mit Kindern, Konfirmand*innen und Jugendlichen in der Region Friedrichshain angestellt. Bereits als Zwölfjährige hatte sie begonnen, sich ehrenamtlich in der Evangelischen Kirche zu engagieren - im Organisationsteam des Kindergottesdienstes. Als sie mit18 Jahren ein Mathematikstudium begann, führte sie ihre ehrenamtliche Arbeit in Berliner Gemeinden fort. Nach Abschluss des Mathematikstudiums stellte sie fest, dass es ihr nicht genügte, „nur“ ehrenamtlich im kirchlichen Kontext zu arbeiten und entschied sich für einen Neuanfang: mit dem Zweitstudium an der EHB, das sie von Anfang an erfüllte und begeisterte: "Es machte Sinn für mich"

Letzte Änderung am: 28.02.2023