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Wendischer Kirchentag im Spreewald

Im Mittelpunkt des Festprogramms stand die besondere Rolle der Reformation für die Region.

Lübbenau (epd). Die Wenden und Sorben der Lausitz haben am Wochenende im Spreewald einen eigenen evangelischen Kirchentag gefeiert. Höhepunkt war ein Abendmahlsgottesdienst, der am Sonntag in der Schinkelkirche von Straupitz gefeiert wurde. Im Mittelpunkt des Festprogramms in dem Ort bei Lübbenau stand nach kirchlichen Angaben die besondere Rolle der Reformation für die Region.

Brandenburgs Sorbenbeauftragte und Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil würdigte in einem Grußwort in Straupitz den Beitrag der Kirche zur Bewahrung von Identität, Sprache, Kultur und Traditionen der einheimischen slawischen Minderheit, die seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz lebt. "Der Wendische Kirchentag erinnert daran, dass die Reformation und Luthers Bibelübersetzung maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sich eine wendische Schriftsprache entwickelt hat", betonte Gutheil.

Auch das Land werde weiter dazu beitragen, dass die sorbisch-wendische Kultur und die Zweisprachigkeit als "gelebtes kulturelles Erbe" erhalten und gestärkt werden, betonte Gutheil. Dazu habe das Land in den vergangenen Jahren bereits unter anderem das Sorben-Wenden-Gesetz überarbeitet, den Landesplan Niedersorbisch zur Stärkung der Sprache verabschiedet und die jährliche Förderung der Stiftung für das sorbische Volk erhöht.

Die Bibelübersetzung Luthers ins Deutsche habe seinerzeit auch wendische Geistliche ermutigt, religiöse Texte in die Sprache der slawischen Minderheit zu übersetzen, erklärte der evangelische Kirchenkreis Cottbus. So habe 1574 der Straupitzer Pfarrer Albin Moller als erstes gedrucktes Buch in wendischer Sprache Luthers Kleinen Katechismus und Kirchenlieder herausgegeben. Dies sei ein wichtiger Impuls für die Entwicklung der Schriftsprache der Wenden und Sorben gewesen.

Schirmherr des Wendischen Kirchentags war der Görlitzer Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Martin Herche.


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