Dresden/Bautzen (epd). An der Technischen Universität Dresden soll die Sorabistik stärker integriert werden. Die Wissenschaft der sorbischen Sprache und Literatur solle dabei auch mit verwandten größeren Fächern wie Germanistik und Slavistik interdisziplinär weiterentwickelt werden, teilte die Hochschule am Montag in Dresden mit. Das auf sechs Jahre angelegte Projekt „Integrated Digital Sorbian Studies“ wird in Kooperation mit dem Sorbischen Institut in Bautzen umgesetzt. Start ist laut Universität im Mai.
Mit dem Vorhaben soll auch das Interesse von Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen auf gesellschaftlich relevante Forschungsthemen in der Sorabistik gelenkt werden, hieß es. In den nächsten Jahren sollen nicht nur die Sorbisch-Sprachkurse an der Dresdner Universität verstetigt werden. Geplant ist den Angaben zufolge auch, sorabistische Inhalte in die Studiengänge der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie den neuen Masterstudiengang „Digital Humanities“ einzubinden.
Dazu würden digitale Textsammlungen aufgebaut, die den Zugang zu sorbischen Texten und Ressourcen erleichtern sollen. Für das Vorhaben werden etwa 1,6 Millionen Euro bereitgestellt, davon knapp einer Million Euro von der Volkswagen-Stiftung. Finanziert würden damit auch mehrere Personalstellen.
Für Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) ist das Projekt ein „weiterer wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung der sorbischen Kultur und Sprache“. Es werde „in vielfältiger Weise Strahlkraft für das kulturelle Erbe der Sorben entwickeln“.