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Pfarrer gegen EKD-Teilnahme an Großem Zapfenstreich

Bremen, Berlin (epd). Evangelische Theologen aus mehreren Bundesländern haben sich gegen eine Teilnahme von Repräsentantinnen und Repräsentanten ihrer Kirche am Abschlussappell nach dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr am Mittwoch ausgesprochen. Der „Große Zapfenstreich“ ist vor dem Reichstagsgebäude in Berlin geplant. Dieses höchstrangige staatliche Ritual sei zynisch gegenüber den Opfern einer gescheiterten Politik, erklärten am Montag die Unterzeichner eines Briefes an die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, und an den EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm.

Sie verweisen darauf, dass die Zeremonie auf der religiösen Überhöhung und Weihe militärischer Bereitschaft und militärischer Einsätze aufbaue. Sie grenze zudem Menschen ohne Religions- oder Kirchenzugehörigkeit aus und sei deshalb unvereinbar mit dem religiösen Neutralitätsgebot der Verfassung. Statt sich am Zapfenstreich zu beteiligen solle die Kirche diejenigen, die am Krieg in Afghanistan eingesetzt waren, in seelsorglichen und gottesdienstlichen Angeboten begleiten, hieß es.

Unterzeichnet wurde der Brief von Propst Thomas Drope (Pinneberg), Hans-Martin-Gutmann, Ulrich Hentschel, Theo Christiansen, Jörg Herrmann (alle Hamburg), Uwe-Karsten Plisch (Berlin), Andreas Seiverth (Ruhpolding), Klara Butting (Uelzen) und Hans-Gerd Klatt.