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Klein auch für Streichung des Begriffs "Rasse" aus Grundgesetz

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, schließt sich der Forderung der Grünen nach einer Streichung des Begriffs "Rasse" aus dem Grundgesetz an. "'Rasse' ist ein soziales Konstrukt, das geradezu darauf ausgelegt ist, Menschen abzuwerten und zu diskriminieren", sagte er den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Mittwoch). Die Mütter und Väter des Grundgesetzes seien "einer Vorstellung der Rasseideologie aufgesessen".

Die Grünen fordern die Streichung des Begriffs "Rasse" aus Artikel 3 des Grundgesetzes. Dieser besagt, dass niemand "wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen" benachteiligt werden darf.

Der Begriff habe als Reaktion auf die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten Eingang in Artikel 3 des Grundgesetzes gefunden, sagte Klein. "Die Rassifizierung des Antisemitismus leistete dem Holocaust in entscheidender Weise Vorschub, da sie es Juden unmöglich machte, der Verfolgung etwa durch Konversion zu entkommen."

"Auch heute wird im Zusammenhang mit Antisemitismus oft auf vermeintliche 'Rassen' verwiesen, betonte Klein. Es gebe aber keine jüdische oder semitische Rasse. Die Diskriminierung fuße auf rassistischen und antisemitischen Gründen.

"Um Zuschreibungen und Diskriminierungen entgegenzutreten, sollten sie als solche benannt werden, ohne veraltete und völkische Begriffe zu reproduzieren", sagte Klein. Die Schutzfunktion des Grundgesetzartikels wäre auch ohne den Begriff Rasse gewährleistet.

(epd)