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Evangelische Sorben kritisieren Strukturreform der Landeskirche

Göda/Dresden (epd). Die evangelischen Sorben lehnen die von der sächsischen Landeskirche vorgeschlagene Strukturreform in ihrer Region ab. Die Pläne seien mit den gesetzlichen Maßgaben des besonderen Schutzes der Minderheit nicht vereinbar, teilte die Kirchgemeinde Göda (Landkreis Bautzen) am Montag mit. Dennoch habe das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt Sachsen zum 1. Januar ein sogenanntes Schwesternkirchverhältnis mehrerer Gemeinden angeordnet, welches weit über das sorbische Siedlungsgebiet hinausreiche.

Damit sei "eine weitere Marginalisierung sorbischen kirchlichen Lebens vorprogrammiert", hieß es. Die Kirchgemeinde Göda hat nach eigenen Angaben nun Widerspruch gegen den landeskirchlichen Bescheid vom 30. Dezember 2020 eingelegt. Sie begründet dies mit zu groß geplanten Struktureinheiten, die bis Bischofswerda reichen sollen. Noch größere Einheiten als das Dreierverhältnis Göda - Gaußig - Uhyst-Porchow/Burkau im Kerngebiet der evangelischen Sorben wirkten sich im ländlichen Raum besonders negativ aus, hieß es. Zugleich bestehe die Gefahr, die gewachsene Identität des sorbischen Siedlungsgebietes zu beschädigen.

"Je größer die Struktureinheiten, desto stärker wirken sich mit der geografischen Entfernung auch die damit naturgemäß einhergehenden mentalen Entfernungen aus", heißt es in dem Schreiben an das Landeskirchenamt weiter. Göda ist seit 2020 Sitz der sorbischen Superintendentur und des sorbischen Kirchgemeindeverbandes. Eine Reaktion der Landeskirche stand am Montagnachmittag noch aus.