Nichts Geringeres als einen Paradigmenwechsel beim Flüchtlingsschutz hat die neue Bundesregierung angekündigt. Kann sie diese Zusage einlösen? Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, treffen in Deutschland und ganz Europa auf große Hilfsbereitschaft. Gleichzeitig weisen europäische Grenzbeamte Schutzsuchende aus anderen Ländern nach wie vor rigoros zurück. Wie geht es weiter mit dem Flüchtlingsschutz in Deutschland und Europa? Beim 22. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz am 20. und 21. Juni werden Antworten gesucht.
Schwerpunkte der Diskussionen werden das Bleiberecht und das geplante Chancen-Aufenthaltsrecht in Deutschland sein, der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Flucht sowie Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen. Auseinandersetzen werden wir uns außerdem mit der „Richtlinie zum vorübergehenden Schutz" der EU für Geflüchtete aus der Ukraine, mit Hürden beim Familiennachzug nach Deutschland und mit der Situation in Unterbringungseinrichtungen.
Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Reem Alabali-Radovan, spricht über aktuelle Herausforderungen der deutschen Flüchtlings- und Integrationspolitik. Zum Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und dessen Konsequenzen referiert der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesinnenministerin, Mahmut Özdemir. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, nimmt die Situation von Schutzsuchenden aus Afghanistan in den Fokus. Aktuelle Entwicklungen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) skizziert dessen Vizepräsidentin Ursula Gräfin Praschma. Die internationale Perspektive bringt u.a. Katharina Lumpp ein, die Vertreterin des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Deutschland (UNHCR).
Der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dr. Christian Stäblein, wird den Flüchtlingsschutz als zivilisatorische Errungenschaft würdigen. Nicht zuletzt werden sich Abgeordnete des Deutschen Bundestages Fragen zu aktuellen nationalen und europäischen Herausforderungen stellen.
Das Symposium findet in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin-Mitte statt. Zur Anmeldung und zum detaillierten Programm geht es hier.