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Berliner Politik und Kirchen entsetzt über Gewalttat von Hanau

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) will sich nach den mutmaßlich rechtsterroristischen Morden in Hanau kurzfristig mit Vertretern der Berliner Migrantenverbände treffen. Im Augenblick gebe es keine Bezüge nach Berlin, erklärte der Innensenator am Donnerstag in der Bundeshauptstadt: "Ich weiß aber, dass die Menschen in unserer Stadt beunruhigt sind." Das Berliner Abgeordnetenhaus begann seine Plenarsitzung am Donnerstag mit einer Schweigeminute für die Opfer und ihre Angehörigen.

Im hessischen Hanau nahe Frankfurt am Main hatte ein Mann am Mittwochabend nach Polizeiangaben in zwei Shisha-Bars neun Menschen erschossen. Die Polizei fand den mutmaßlichen Täter und dessen Mutter danach tot in deren Wohnung. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen.

Geisel sagte weiter, in Hanau sei keine Shisha-Bar angegriffen worden, sondern "in Hanau wurden Menschen getötet, die zu uns gehören". Seine Gedanken seien bei den Hinterbliebenen der Opfer und den Verletzen.

Der evangelische Berliner Landesbischof Christian Stäblein verurteilte die "schockierende Gewalttat" scharf. Er sei fassungslos über so viel Hass und Menschenverachtung, sagte Stäblein: "Niemand darf in diesem Land aufgrund seiner Herkunft oder Religion in Gefahr sein." In Gedanken und im Gebet sei er bei den Opfern und ihren Angehörigen.

In Kirchen wie dem Berliner Dom und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde in Berlin am Donnerstag der Getöteten und ihrer Angehörigen gedacht. Für den Abend riefen mehrere Initiativen wie der Berliner Flüchtlingsrat zu einer Gedenkkundgebung und -demonstration auf.

(epd)