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Wolfgang Huber würdigt "synodalen Weg"

Der evangelische Theologe Wolfgang Huber sieht in dem Prozess des "synodalen Wegs" innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland auch eine Chance für die Ökumene. Der im Frühjahr angestoßene Gesprächsprozess sei "eine beeindruckende Diskussion über mögliche Veränderungen", sagte der 77-Jährige frühere Berliner Bischof am Dienstagabend in Leipzig.

Manche der Überlegungen gingen so weit, dass sie auch die Frage aufwürfen, ob die Aufgabe der Lehre, der Liturgie und des Leitens in der katholischen Kirche "notwendigerweise in einer Hand vereinigt sein müssen", sagte Huber weiter. "Mit Bewegungen dieser Art würde auch die ökumenische Situation beeinflusst", betonte Huber. Evangelische Christen nähmen die Debatte in allen ihren Schattierungen und mit großer Aufmerksamkeit wahr, fügte er hinzu. Diese sei "in sich selbst ein wichtiger Beitrag zum ökumenischen Weg".

Die deutschen katholischen Bischöfe hatten im März Reformvorstellungen formuliert. In einem zweijährigen, als "synodaler Weg" bezeichneten Beratungsprozess mit der Laienorganisation "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" und außerkirchlichen Experten soll es um Machtstrukturen, Sexualmoral und das Zölibat der Priester gehen.

Huber, der von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war, äußerte sich bei einer Diskussion mit dem früheren vatikanischen "Ökumene-Minister", Kardinal Walter Kasper. Die Debatte der beiden Theologen stand unter dem Motto "Die Zukunft der Ökumene im 21. Jahrhundert. Kasper (86) war bis 2010 Präsident des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen.

(epd)