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Woche der Brüderlichkeit 6.-13.3.2016

Aufruf zu religiöser Toleranz

Berlin (epd). Die "Woche der Brüderlichkeit" zum christlich-jüdischen Dialog ist am Sonntag in der Französischen Friedrichstadtkirche für Berlin auch regional eröffnet worden. Die Veranstaltungen bis zum 13. März stehen unter dem Motto "So Gott will". Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin. Die bundesweite Eröffnung fand ebenfalls am Sonntag in Hannover statt.

Die Berliner Bürgermeisterin und Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) würdigte die Woche, die zum 64. Mal ausgerichtet wird, als Zeichen für religiöse Toleranz. Es sei eine Lehre der deutschen Geschichte, dass es Gesetze brauche, um Toleranz und Emanzipation zu fördern. Darauf komme es in Zeiten an, in denen viele Menschen bei uns Schutz suchten. Von den Ankommenden forderte sie zugleich, die geltenden Werte zu akzeptieren und zu respektieren: "Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus haben bei uns keinen Platz."

Der evangelische Bischof Markus Dröge sagte, der Leitspruch der Woche, "So Gott will", fordere auf, für Menschenrechte und Flüchtlinge einzutreten. "Gebrauchen wir unsere Freiheit, um gegen rechte Angstmache und Gewalt unsere Stimme zu erheben", sagte Dröge. Es gelte, jede Form von Antijudaismus und Antisemitismus abzuwehren.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, warnte davor, dass unter den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen auch einige wenige seien, "die eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die jüdische Gemeinschaft, sondern auch für die gesamte Gesellschaft darstellen". Seine Gemeinde wolle weiterhin Menschen in Notlagen unbürokratisch helfen, "und zwar unabhängig davon, welchem Glauben sie angehören".

Der katholische Erzbischof Heiner Koch erklärte, die Woche der Brüderlichkeit könne mit ihrem langen Erfahrungsdialog zwischen den Religionen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Gott im Leben aller Menschen lebendig zu halten.