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Wir verbrauchen zu viel

Der "Erdüberlastungstag" mahnt in diesem Jahr schon am 29. Juli zu nachhaltigerer Wirtschafts- und Lebensweise

Menschen demonstrieren auf einem Platz in Düsseldorf. Auf einem Plakat steht "Von heute an leben wir auf Pump"

Berlin (mit epd). Bereits Ende Juli hat die Menschheit in diesem Jahr alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb eines Jahres erzeugen und regenerieren kann. Der sogenannte Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) fällt in diesem Jahr auf den 29. Juli. Das ist drei Wochen früher als im vergangenen Jahr, wie die Umweltorganisationen BUND und Germanwatch am Montag in Berlin mitteilten. Berechnet wird der Erdüberlastungstag vom Global Footprint Network.

"Ab heute lebt die Menschheitsfamilie für den Rest des Jahres ökologisch auf Pump", erklärt Christina-Maria Bammel, Pröpstin der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Kein Gott, sondern Menschen hätten den Planeten ausgenutzt und krank gemacht. "Wir haben kein Recht, weiter so den Menschen von morgen Lebensbasis und Freiheit zu nehmen", meint Bammel. Noch seien ein anderes Leben und eine andere Ressourcennutzung möglich.

Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte sich der „Erdüberlastungstag“ im vergangenen Jahr auf den 22. August nach hinten verschoben. Die Übernutzung der Erde war also etwas zurückgegangen. In diesem Jahr seien jedoch die nachhaltig nutzbaren Ressourcen wieder so früh verbraucht wie 2019. Grund seien der starke Anstieg der CO2-Emissionen um prognostizierte 6,6 Prozent gegenüber 2020, sowie der Verlust von 0,5 Prozent Biokapazität der Wälder, vor allem durch die rasante Abholzung des Amazonas-Regenwaldes.

Bei den Berechnungen werden nach Angaben des Netzwerkes zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen. In den 1970er Jahren lag der Tag wegen des geringeren Ressourcenverbrauchs noch im Dezember.
Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung den Angaben zufolge derzeit rechnerisch 1,6 Planeten. Würden alle Länder so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar drei Erden nötig.

epd-Service
Internet
www.germanwatch.org/de/15501
www.footprintnetwork.org/resources/data
www.handabdruck.eu
www.bund.net

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Das Umweltbüro der EKBO informiert hier.