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Wenden feiern Jubiläum

50. wendischer Gottesdienst in Cottbus

Cottbus (epd). Die Wenden in der Lausitz haben am Sonntag Jubiläum gefeiert: In der St.-Nikolai-Gemeinde fand der 50. wendische Gottesdienst in Cottbus statt. Die Liturgie wurde in wendischer und deutscher Sprache gehalten, dazu wurden wendische Lieder zur Passionszeit gesungen. Die Predigt hielt der evangelische Generalsuperintendent des Kirchensprengels Görlitz, Martin Herche.

Kulturstaatssekretär Martin Gorholt, der Beauftragte für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden im Land Brandenburg, würdigte die wendischen Gottesdienste als eine kulturelle Bereicherung: "Die eigene Sprache im Gottesdienst zu hören und zu sprechen, erleichtert den Zugang zur Glauben und Religion", sagte er. Bereits 1548 sei das neue Testament von Miklaws Jakubica in die wendische Sprache übersetzt worden. Der Gottesdienst am Sonntag stand im Zeichen des 500-jährigen Reformationsjubiläums im kommenden Jahr.

Wendische Gottesdienste habe es nach langer Unterbrechung in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts erstmals wieder 1987 gegeben, damals in Dissen im Kreis Spree-Neiße, teilte das Kulturministerium mit. Die Gottesdienste mit wendischen Sprachanteilen finden heute etwa alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten statt.  Die nationale Minderheit der Sorben bzw. Wenden ist seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich auf die heutigen Bundesländer Brandenburg und Sachsen.