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Präses will "gute Strukturen und weniger Bürokratie" für die Kirche

Die neue Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz beginnt am kommenden Freitag ihre zweitägigen Frühjahrsberatungen. Auf der Tagesordnung stehen Fragen der Bildung neuer und größerer Gemeindestrukturen. "Es geht darum, unsere Kirche fit für die Zukunft zu machen", sagte der Vorsitzende des Kirchenparlaments, Synodenpräses Harald Geywitz aus Potsdam, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kirche brauche "gute Strukturen und weniger Bürokratie", um sich stärker um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern zu können.

"Erste Beschlüsse dazu werden jetzt im Frühjahr gefasst, so beispielsweise zu den Gemeindestrukturen und einer Vereinfachung der Gemeindekirchenratswahlen", sagte Geywitz: "Im Herbst geht es dann mit den Mindestmitgliederzahlen für Gemeinden und dem kirchlichen Baurecht weiter."

In einer Vorlage der Kirchenleitung, mit der sich die 108 Synodalen befassen wollen, werden unter anderem Zusammenschlüsse kleiner Gemeinden zu größeren Einheiten und Organisationsformen vorgeschlagen. Dazu gehören einem Kirchengesetzentwurf zufolge unter anderem Gesamtkirchengemeinden, die auch ganze Kirchenkreise umfassen können, Gemeindeverbände und sogenannte Pfarrsprengel. Gesamtkirchengemeinden sollen auch in Kirchengemeinden ohne bisherige örtliche Gliederung umgewandelt werden können.

Außerdem sollen die Wahlen zu den Gemeindekirchenräten vereinheitlicht und der gleiche sechsjährige Wahlturnus für alle Gemeinden eingeführt werden. Ältestenwahlen, die in einigen Gemeinden im Herbst 2022 angestanden hätten, sollen ausfallen und die Amtszeit der 2016 Gewählten bis zur nächsten regulären Wahl 2025 verlängert werden, heißt es in der entsprechenden Vorlage der Kirchenleitung. Ziel der Änderungen sei, Ressourcen zu sparen.

Welche Einsparungen sinkende Mitgliederzahlen und Steuereinnahmen zur Folge haben könnten, müsse noch diskutiert werden, sagte Geywitz: "Von einigem werden wir uns trennen müssen, die nackten Zahlen lassen ehrlicher Weise kaum eine andere Antwort zu." Vorgesehen sei, dies "in einem klug überlegten Verfahren gemeinsam" festzulegen, sagte Geywitz: "Und am Ende werden wir demokratisch entscheiden." Einiges werde auch im Verbund "mit anderen in der Gemeinschaft der evangelischen Kirchen und auch in der Ökumene geleistet werden können".

Die 108 Synodalen der Landeskirche vertreten rund 890.000 Protestanten in Berlin, Brandenburg und der ostsächsischen Region Görlitz. Die Synode ist das oberste Leitungsgremium der Landeskirche. Sie entscheidet unter anderem über Kirchengesetze.

(epd)