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Pferde-Friedenstreck aus Brandenburg durchquert Polen

Es sei "erhebend, mit den Menschen vor Ort für einen Moment gemeinsam unterwegs zu sein und die Sehnsucht nach Frieden zu teilen" sagt Pfarrer Helmut Kautz

Die Friedensglocke Foto ©Manuela Schneider

Potsdam/Sierakow (epd). Knapp zwei Wochen nach dem Start der Pferde-Friedenstour aus Brandenburg nach Russland hat der Treck in Polen eine erste positive Bilanz gezogen. Die Bereitschaft der Menschen entlang der Strecke, Kutscher und Pferde zu unterstützen, sei überwältigend, erklärte der evangelische Pfarrer Helmut Kautz aus dem brandenburgischen Brück am Montag: "Ungezählte Klaräpfel, Möhren aber auch rund 1.800 Euro wurden uns auf der bisherigen Reise zugesteckt." Die Friedensmission mit Pferden, Glocke und einer mobilen Bäckerei für Friedensbrot treffe auf große Zustimmung. Immer häufiger fänden sich auch Menschen, die den Treck ein paar Stunden oder gar Tage begleiten.

Die Tour mit mehreren Planwagen ist am 18. Juli in Brück westlich von Berlin gestartet und hat bei der von West nach Ost quer durch Berlin führenden Etappe am 20. Juli am Brandenburger Tor einen Reisesegen der evangelischen und der russisch-orthodoxen Kirche erhalten. Mit dem Treck soll eine Friedensglocke auf einer historischen Handelsroute nach Weliki Nowgorod südlich von St. Petersburg gebracht werden. Die Kutscher wollen mit ihren Pferdewagen täglich rund 35 Kilometer fahren und Anfang Oktober am Ziel ankommen. Am Montagabend sollte der Treck den polnischen Ort Kruszewo erreichen.

In den ersten zehn Tagen hätten die 18 Pferde 18.000 Liter Wasser getrunken, hieß es weiter. Die Kutscher hätten insgesamt 18 Tonnen Wasser in Eimern zu den Tieren getragen. Dies sei essentiell gewesen, um die ersten 300 Kilometer von Brück bei Potsdam nach Sierakow in Polen in zehn Tagen zu schaffen. Am ersten Ruhetag sowie der Nacht davor und danach seien Pferde und Menschen am vergangenen Samstag in einem polnischen Staatsgestüt untergebracht worden, betonte Kautz: "Jedes Pferd bekam für beide Nächte eine eigene Box."

Auch brenzlige Situationen seien bisher gut bewältigt worden, hieß es weiter. So sei ein 1.000 Liter fassender Wasserbehälter für die Pferde kaputtgegangen und habe ersetzt werden müssen. Es sei ein "riesiger Akt der Völkerverständigung" gewesen, "einen tauglichen Behälter aufzutreiben, ihn ohne Polnischkenntnisse zu erwerben und einen Hydranten zur Befüllung zu finden".

Es sei "erhebend, mit den Menschen vor Ort für einen Moment gemeinsam unterwegs zu sein und die Sehnsucht nach Frieden zu teilen", betonte Kautz. Zu einem "Renner" hätten sich die kleinen Kopien der für Russland bestimmten Friedensglocke entwickelt, die den verschiedenen Orten entlang der Strecke übergeben werden. Inzwischen hätten bereits 20 Stück nachbestellt werden müssen, weil immer mehr Menschen "so ein einzigartiges gegossenes Metall erwerben" wollten, betonte Kautz.

Internet
www.titanen-on-tour.eu
www.kirche-brueck.de