Großbeeren (epd). Der neue evangelische Landespfarrer für die Gefängnisseelsorge in Berlin und Brandenburg, Uwe Breithor, ist am Mittwoch in der JVA Heidering in Großbeeren in sein Amt eingeführt worden. Zugleich wurde sein Vorgänger Martin Groß bei dem Gottesdienst in der Mehrzweckhalle der Haftanstalt vom Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, entpflichtet, teilte die Landeskirche mit. Breithor hat das Amt bereits zum Jahresbeginn übernommen.
Zu dem Gottesdienst im Gefängnis waren rund 100 Menschen eingeladen, darunter Mitarbeiter und Häftlinge der JVA sowie Vertreter der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und des brandenburgischen Justizministeriums.
Der 58-jährige Pfarrer Uwe Breithor war von 1996 bis 2011 Vorsitzender der Kollegialen Leitung des Evangelischen Kirchenkreises Beelitz-Treuenbrietzen, der heute zum Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg gehört. 2013 wechselte er in die Gefängnisseelsorge und baute gemeinsam mit seinem Kollegen des katholischen Erzbistums Berlin die Gefängnisseelsorge in der 2013 in Brandenburg errichteten Berliner JVA Heidering auf.
Pfarrer Martin Groß wechselte nach 14 Jahren Gemeindepfarrdienst 2003 in die landeskirchliche Gefängnisseelsorge an der JVA Cottbus-Dissenchen und zusätzlich für drei Jahre an die Frauen-Haftanstalt in Luckau. Schwerpunkte seiner Arbeit waren neben Seelsorge und Gottesdiensten auch Anti-Gewalt-, Anti-Aggressivitäts- und Sozialkompetenz-Trainings mit jungen Gewaltstraftätern. Von 2008 bis 2012 leitete der Theologe auch den Konvent der Gefängnisseelsorgerinnen und -seelsorger. 2012 wurde er Landespfarrer für Gefängnisseelsorge. Nach knapp 13 Jahren in der Gefängnisseelsorge arbeitet der 55-Jährige seit März wieder als Gemeindepfarrer in Neuzelle.
Der Landespfarrer für die Seelsorge in Justizvollzugsanstalten übt die Fachaufsicht über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gefängnisseelsorge aus. Er plant und gestaltet gemeinsam mit der Konvents-Vorsitzenden Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und vertritt die Gefängnisseelsorge in den Gremien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und gegenüber der Öffentlichkeit.