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Kloster Stift zum Heiligengrabe bekommt neue Äbtissin

Pfarrerin will Frauenkonvent in Brandenburg vergrößern

2. Juli 2015, Heiligengrabe (epd). Die westfälische Pfarrerin Erika Schweizer aus Münster wird neue Äbtissin des evangelischen Klosters Stift zum Heiligengrabe in Brandenburg. Das Präsidium der Union Evangelischer Kirchen (UEK) hat die 58-jährige promovierte Theologin zur Nachfolgerin von Äbtissin Friederike Rupprecht (75) berufen, die zum Ende des Jahres aus Altersgründen aus dem Amt scheidet, wie die UEK am Donnerstag in Hannover mitteilte. Zuvor hatte sich bereits das Kuratorium des Klosters einstimmig für Schweizer ausgesprochen. Der feierliche Einführungsgottesdienst findet am 10. Januar 2016 in Heiligengrabe statt. Gleichzeitig wird Rupprecht verabschiedet, die dem Kloster seit 2001 vorstand.

Erika Schweizer sagte, sie empfinde "Freude und Neugier auf diese ungewöhnliche Leitungsaufgabe an einem besonderen Ort". Der nach der Wende neu gegründete Frauenkonvent in Heiligengrabe sei ein "spannendes Klostergelände, das modern und zugänglich ist". Zurzeit gehören dem Verbund neben der Äbtissin neun Stiftsdamen an. Als künftige Gestaltungsaufgabe sehe sie eine mögliche Vergrößerung des Konvents, sagte die 58-Jährige.

Die 1957 in Paderborn geborene Schweizer studierte evangelische Theologie in Göttingen, Marburg und Tübingen, wo sie ihr Vikariat absolvierte. Danach kehrte sie in ihre westfälische Heimat zurück und arbeitete als Gemeindepfarrerin in Warendorf und Münster. Nach einer Auszeit, in der sie ihren Doktortitel in Theologie machte, war sie in den vergangenen sieben Jahre als Seelsorgerin in der Psychiatrie tätig. 

Das im 13. Jahrhundert gegründete frühere Zisterzienserinnenkloster Heiligengrabe bei Wittstock gilt als eines der besterhaltenen Klöster in Brandenburg. Im Zuge der Reformation wurde es evangelisch, 1740 zum Damenstift umgewidmet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Diakonieort genutzt, wo Kriegswaisen und alte Menschen versorgt wurden. Auch während der DDR-Zeit blieb es als Ort der aus Oberschlesien vertriebenen Diakonissen der Friedenshort-Schwesternschaft bestehen.

Im Mai 1996 wurde der Frauenkonvent mit der Aufnahme von zwei Stiftsdamen neu gegründet. Derzeit gehören dem Kloster Stift zum Heiligengrabe den Angaben zufolge neben der Äbtissin drei Stiftsdamen an, die auch in dem Konvent leben. Sechs weitere sogenannte externe Stiftsdamen sind ab und zu vor Ort und übernehmen gelegentlich Aufgaben in Heiligengrabe. Das Kloster Stift ist eine Einrichtung der UEK und steht seit 2006 unter der Kirchen- und Stiftungsaufsicht der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.