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Gedächtniskirchen-Pfarrer hofft auf Breitscheidplatz ohne Barrieren

Der scheidende Pfarrer an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Martin Germer, hat die Hoffnung auf bauliche Veränderungen am Breitscheidplatz ohne Barrieren geäußert. Er halte die nach dem Terroranschlag vom Dezember 2016 errichteten Barrieren für nicht notwendig, sagte er der „Berliner Morgenpost am Sonntag“. Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, sei statistisch gesehen höher. Er hätte ebenso wenig Scheu, ohne Barrieren auf den Breitscheidplatz zu gehen wie auf den Gendarmenmarkt oder den Pariser Platz, die nicht durch Absperrungen gesichert sind.

Germer äußerte gleichzeitig Verständnis für die Errichtung der Barrieren, die auf Empfehlung eines Gutachtens erfolgt sei. „Daher verstehe ich, dass man politisch nicht von den Sicherheitsmaßnahmen abrücken kann.“ Er hoffe, dass es möglichst bald zu Klärungen bei der Verkehrsführung kommt, wie die City West und damit der Breitscheidplatz im Zuge der Mobilitätswende umgestaltet werden könnten: „Durch die baulichen Veränderungen könnte man zugleich verhindern, dass solche Anschläge passieren.“

Die neue Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist gemeinsam mit der Turmruine der historischen Kirche ein Wahrzeichen Berlins. Die 1895 eingeweihte Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 bei einem Bombenangriff zerstört, die Turmruine wurde zum Mahnmal. 1961 wurde die nach einem Entwurf des Architekten Egon Eiermann (1904-1970) gestaltete neue Gedächtniskirche fertiggestellt. Der 65-jährige Germer wird nach 17 Jahren als Gemeindepfarrer am 25. September offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

(epd)