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Erklärungen und Forderungen auf der Synode

Das Kirchenparlament beschließt eine Erklärung zum Thema Frieden mit den Religionen und fordert ein striktes Waffenexportgesetz.

Die Landessynode der EKBO hat auf ihrer Frühjahrstagung eine Erklärung zu ihrem Tagungsthemen „In Frieden mit den Religionen“ beschlossen. Sie ruft darin die Landesregierungen in Berlin, Brandenburg und Sachsen auf, „den jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zu fördern, damit der Dialog an den Schulen gelernt wird“. Das Kirchenparlament ermutigt zudem darin die Gemeinden, Einrichtungen, Kirchenkreise und Werke auf, „kirchliche Räume und Gelegenheiten für den offenen Austausch anzubieten und sich selbst als aktive Partnerinnen im interkulturellen und interreligiösen Dialog zu verstehen.“  

In ihrer Erklärung betont die Landessynode ihre Dankbarkeit dafür, dass die Menschen der verschiedenen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen in Berlin, Brandenburg und Sachsen weitgehend friedlich zusammenleben. „Mehr als 300 Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gestalten ihr religiöses und spirituelles Leben neben- und miteinander und bilden eine große Vielfalt ab.“  

Zugleich sind sich die Kirchenparlamentarier darüber bewusst, „dass in allen Religionsgemeinschaften und Weltanschauungen die Gefahr des Missbrauchs für eigene und politische Zwecke sowie fundamentalistische Verengungen gibt.“ Deshalb begrüßt sie alle Initiativen der ökumenischen und interreligiösen Zusammenarbeit.  

Die Landessynode sieht aber den Frieden zwischen den Religionen durch bestehende Konflikte in der Gesellschaft auch in Frage gestellt. Dazu zählen Aggressionen gegen glaubensverschiedene Schülerinnen, Schüler und Jugendliche sowie Antisemitismus, “ebenso wie ausgrenzende und diffamierende Einstellung gegenüber Religionsgemeinschaften, insbesondere gegenüber Musliminnen und Muslimen”.

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Die Landessynode hat außerdem das Wort „Die Landeskirche auf dem Weg zur Kirche des gerechten Friedens“ verabschiedet. Die Landessynode fordert darin „ein striktes und verbindliches Waffenexportgesetz, um die bisherige geheime, willkürliche und ausufernde Praxis der Exportgenehmigungen zu beenden. Waffenlieferungen in Konfliktgebiete müssen umgehend unterbleibend, bestehende Verbote auch durchgesetzt werden.“

Von der Bundesregierung fordert die Landessynode „die Kapazitäten für zivile Konfliktprävention und -bearbeitung und für Entwicklung deutlich auszubauen“. Das Kirchenparlament sieht in der Entwicklungszusammenarbeit keinen Ersatz „für den Abbau wirtschaftlicher Ungleichgewichte. Faire Preise für Rohstoffe und Arbeitskraft sowie eine Beteiligung rohstoffexportierender Länder an der gesamten Wertschöpfungskette sind eine effektive Form der Konfliktprävention und Grundlage eines ‚gerechten Friedens‘“. 

Die Landessynode ruft in der Erklärung die Gemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen auf, in ihren Bildungskonzepten gewaltfreie Kommunikation und Zivilcourage einen zentralen Platz einzuräumen und Methoden friedlicher Konfliktbeilegung einzuüben.  

Ebenfalls rufen die Kirchenparlamentarier dazu auf “sich für das Gelingen des europäischen Versöhnungs- und Einigungswerks zu engagieren”. In internationalen Auseinandersetzungen betonen sie, dass die Gewaltfreiheit handlungsleitend sein muss. “Eine vorwiegend auf militärische Maßnahmen fokussierte Politik wirkt eher konfliktverschärfend als friedensschaffend.”

Mehr Infos zur diesjährigen Frühjahrssynode finden Sie hier (Videos) und hier (Unterlagen).