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Dröge: Christen sollten sich in Politik einbringen

"Es steht uns als Christen gut an, Verfassungspatrioten zu sein", schreibt Dröge in einem Beitrag für die Berliner Wochenzeitung "Die Kirche".

Berlin (epd). Christen sollten sich nach Ansicht des Berliner evangelischen Bischofs Markus Dröge politisch betätigen. "Es steht uns als Christen gut an, Verfassungspatrioten zu sein", schreibt Dröge in einem Beitrag für die Berliner Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe vom 26. Mai) zum 70. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes. Darunter verstehe er Bürger, "die sich mit den Grundwerten der Verfassung identifizieren und sich aktiv in das politische Geschehen unseres Landes einbringen".  

Dröge nannte das Grundgesetz "ein Meisterwerk". "Was ursprünglich als Provisorium bis zur Wiedervereinigung Deutschlands gedacht war, ist heute eine der angesehensten Verfassungen weltweit", schreibt Dröge. Das Menschenbild der Verfassung sei "mit dem christlichen Menschenbild, das in jedem Menschen ein Abbild Gottes erkennt, gut vereinbar", betonte der Berliner Bischof.

Das Grundgesetz beginne "gleich im ersten Artikel mit einem der wichtigsten, klarsten und schönsten Sätze, der je geschrieben wurde: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar'." Dies sei die Grundlage von allem staatlichen und gesellschaftlichen Handeln. "Der Mensch, nicht mehr der Staat oder gar 'Nation' oder 'Volk', steht von jetzt an im Mittelpunkt", unterstrich Dröge.

Die klaren Verfassungssätze wie etwa "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich" (Artikel 3 Absatz 1)", "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" (Artikel 3 Absatz 2) oder "Die Todesstrafe ist abgeschafft" (Artikel 102) hätten vor 70 Jahren in keiner Weise der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung entsprochen: "Sie entsprechen aber der Würde des Menschen, die in seiner Gottebenbildlichkeit begründet ist. Sie wurden aus Überzeugung, nicht als Abbild der Mehrheitsmeinung formuliert", betonte der evangelische Theologe.


Internet
Der Beitrag in der "Die Kirche": http://u.epd.de/18iq