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Diakonie: Obdachlose benötigen im Winter Alternativen zu U-Bahnhöfen

Die Berliner Diakonie-Chefin Barbara Eschen hat sich in der Debatte um Unterbringung von Obdachlosen in U-Bahnhöfen für alternative Schutzräume ausgesprochen.

Berlin (epd). Die Berliner Diakonie-Chefin Barbara Eschen hat sich in der Debatte um Unterbringung von Obdachlosen in U-Bahnhöfen für alternative Schutzräume ausgesprochen. "Für die wenigen Menschen, die definitiv nicht in eine Notübernachtung gehen, bräuchte man einen gefahrenfreien Ort, wie eine Bahnhofs- oder Werkshalle als Aufenthaltsort für extreme Wetterlagen", sagte Eschen am Mittwoch in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zudem bräuchten diese Schutzsuchenden dann auch geeignete Ansprechpartner vor Ort.

Zugleich zeigte die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Verständnis für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die BVG hatte angekündigt, in der kalten Jahreszeit keine U-Bahnhöfe mehr für Obdachlose zu öffnen. "Wetterschutz für Obdachlose, wie in den U-Bahnhöfen, ist als reiner Erfrierungsschutz in einigen Fällen leider nötig, weil einige der Betroffenen es in keiner Notübernachtung aushalten", sagte Eschen. Allerdings sei die von der BVG angeführte Gefährdung durch die stromführenden Gleise ernstzunehmen.

Eschen unterstrich, "die Menschen, die bereit sind, in eine Notunterkunft zu gehen, sollten in geeignete Unterkünfte vermittelt werden". Diejenigen Menschen, "die durch das Leben auf der Straße, durch das Fehlen bedarfsgerechter Versorgung psychisch und körperlich gebrochen sind", bräuchten aber besonderen Schutz: "Sie brauchen intensive und langfristige Unterstützung, so dass sie Hilfs- und Übernachtungsangebote annehmen." Deren Lage zeige, wie wichtig die Anstrengungen seien, "solche Verelendung zu verhindern", sagte Eschen. Die Berliner Sozialverwaltung hatte angekündigt, in den kommenden Wochen weiter mit der BVG die Frage, ob und wie Bahnhöfe in den Wintermonaten als Aufenthaltsort von Obdachlosen genutzt werden können, zu erörtern.