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Bischof Stäblein über §175: „Schweres Unrecht, auch im Namen der Kirche“

Pressegespräch und Gottesdienst anlässlich der Rehabilitierung von Pfarrer Friedrich Klein

Die Evangelische Kirche in Berlin will 85 Jahre nach Verschärfung des sogenannten Homosexuellen-Paragraphen Fälle von Diskriminierung aufarbeiten.

Berlin, 26. August 2020 – Zum ersten Mal in ihrer Geschichte rehabilitiert die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) einen Pfarrer, der von der NS-Justiz wegen des sogenannten Homosexuellen-Paragraphen §175 verurteilt und anschließend aus dem Dienst der Kirche entfernt wurde. Im Beschluss der Kirchenleitung von letztem Freitag heißt es dazu: „Der Entzug der Ordinationsrechte von Pfarrer Friedrich Klein am 20.01.1943 durch das Konsistorium wird als Unrecht anerkannt und für nichtig erklärt.“

Aus diesem Anlass predigt Bischof Christian Stäblein bei einem Gedenkgottesdienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Immanuel in Berlin Prenzlauer Berg. Bei dem Gottesdienst am
1. September um 19:30 Uhr wird die Rehabilitierung von Pfarrer Friedrich Klein (1905–1945) öffentlich erklärt. Pfarrer Klein war nach Verurteilung durch die Nazi-Justiz auf Basis des §175 von der damaligen Kirchenleitung aus seinem Dienst als Pfarrer entlassen worden.

„Durch diese Unrechtbehandlung ist viel Leid über Menschen gekommen, die anders lebten und liebten und die auf schreckliche Weise diskriminiert wurden“, sagt Bischof Christian Stäblein. „Die heutige Kirchenleitung der EKBO hat dieses Unrecht anerkannt und die Entlassung von Pfarrer Friedrich Klein für nichtig erklärt. Mit dem Gottesdienst wollen wir deutlich machen, dass vielen Menschen – auch im Namen der Kirche – schweres Unrecht widerfahren ist. Für diese Schuld stehen wir heute ein.“

Hiermit möchten wir Sie zu einem Pressegespräch vor dem Gottesdienst einladen.

Wann: Dienstag, 1. September 2020, 18:45 Uhr, (19:30 Beginn Gottesdienst)
Wo: Kapelle in der Immanuelkirche, Immanuelkirchstraße 1, 10405 Berlin
Interviewpartner: Bischof Dr. Christian Stäblein, Marion Gardei, Beauftragte für Erinnerungskultur, Silke Radosh-Hinder, stellvertretende Superintendentin, Dr. Mark Pockrandt, Pfarrer Immanuelgemeinde

Wenn Sie an dem Pressegespräch, dem Gottesdienst oder an beidem teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis Freitag, den 28.8.2020 an unter presse@ekbo.de
Die Teilnehmerzahl ist coronabedingt beschränkt.

Alle anderen Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes benötigen ebenfalls eine Anmeldung. Bitte senden Sie diese an: gemeindeleitung@immanuelgemeinde.de