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Bischof Stäblein: Antisemitismus entgegentreten

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, hat zum entschlossenen Einsatz gegen Antisemitismus aufgerufen. Die steigende Zahl antijüdischer Übergriffe in den vergangenen Jahren zeige, "wie bitter nötig diese Arbeit" sei, sagte Stäblein am Freitag laut Manuskript in seinem Bischofswort auf der digitalen Synodentagung der Landeskirche. Dabei müsse sich auch die Kirche ihren antisemitischen Traditionen stellen.

Dazu gehöre die "Erinnerung an die Untaten von Propst Walter Hoff", der in der NS-Zeit bei den Deutschen Christen und in der NSDAP ein besonders antisemitisch eingestellter Pfarrer gewesen sei. Ebenso gehöre dazu ein neuer Umgang mit einer antijüdischen Schmähplastik im Kreuzgang des Brandenburger Doms, sagte Stäblein. Dort befinde sich eines der ältesten Exemplare einer sogenannten "Judensau"-Darstellung. Diese werde nun neu kommentiert.

Wenn, auf welchem Hintergrund auch immer, antijüdisches Gedankengut nicht benannt und so weiter tradiert werde, müsse dem entgegengetreten werden, betonte Stäblein: "Man kann oft nicht viel für das eigene Erbe, man kann aber etwas dafür, wenn die Bereitschaft fehlt, es aufzuarbeiten."

Auch in weiteren Bereichen, in denen Kirche Schuld auf sich geladen habe, seien Aufarbeitung und Anerkennung der Opfer nötig. Dies gelte besonders für sexuellen Missbrauch. "Das erlittene Leid anzuerkennen, indem wir die Menschen, die dies erlitten haben, hören, sie begleiten, sie auch materiell unterstützen, ist das mindeste", betonte der Bischof. Es dürfe keine Vertuschung und kein Verschweigen geben.

(epd)