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Bischof Dröge erinnert an 9. Oktober 1989

Friedliche Demsonstration wurde maßgeblich von der Evangelischen Kirche getragen

9. Oktober 2014. Berlin (epd). Der evangelische Landesbischof Markus Dröge hat den 9. Oktober 1989 als das vielleicht entscheidendste Datum für die Wende in Ostdeutschland gewürdigt. Für Menschen, die die friedliche Revolution in der DDR erlebt haben, seien die Erinnerungen an die Oktobertage vor 25 Jahren mindestens ebenso eindrücklich wie der Tag des Mauerfalls am 9. November 1989, schreibt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in seiner Kolumne für die Berliner Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstagsausgabe).

 

Dröge erinnerte daran, dass nur zwei Tage nach den Jubelfeiern zum 40. Jahrestag der DDR-Staatsgründung sich in Leipzig mehr als 70.000 Demonstranten versammelten und damit einen wichtigen Wendepunkt gegen das SED-Regime setzten. Danach seien die Demonstrationen in Ostdeutschland kontinuierlich angewachsen bis hin zu jener Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz am 4. November 1989, an der rund eine halbe Million Menschen teilnahmen.

 

"Angefangen hatte die Massenbewegung mit den Montagsdemonstrationen, die sich an Andachten unter anderem in der Leipziger Nikolaikirche und der Berliner Gethsemane-Kirche anschlossen", so Dröge. Zugleich betonte er, die Proteste vor 25 Jahren seien friedlich geblieben, weil sie maßgeblich von der Evangelischen Kirche getragen waren.

 

Der Bischof verwies darauf, dass am Donnerstag zur Erinnerung an die Ereignisse des 9. Oktobers 1989 vielerorts um 18 Uhr Andachten stattfinden und um 18.35 Uhr Kirchenglocken läuten. Diese Gedenkinitiative geht von der Berliner Gethsemanekirche aus. Am 9. Oktober 1989 war um 18.35 Uhr vom örtlichen Stasi-Kommandeur in Leipzig angesichts der Masse der Demonstranten der Einsatzbefehl zurückgenommen worden. Die rund 70.000 Menschen konnten daraufhin friedlich gegen das SED-Regime demonstrieren.

 

Weiter betonte Dröge, der 9. November 1989, der Tag des Mauerfalls, sei dennoch ein Schlüsseldatum. "25 Jahre danach können wir ermessen, wie tiefgreifend der Wandel unseres Landes, Europas, ja der Welt ist", schrieb der Bischof. Die Bilder vom Brandenburger Tor oder von der Berliner Mauer an der Bernauer Straße hätten sich tief ins kollektive Gedächtnis eingeprägt.