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Beschäftigte von evangelischer Landeskirche bekommen höhere Löhne

Die Landeskirche und die beteiligten Gewerkschaften bezeichneten das Verhandlungsergebnis als guten Kompromiss.

Berlin (epd). Die rund 7.000 Beschäftigten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bekommen höhere Löhne und Gehälter. Die Entgelte sollen rückwirkend zum April um zwei Prozent und Anfang 2018 um weitere knapp vier Prozent erhöht werden. Zugleich steigt die wöchentliche Arbeitszeit ab 2018 um 24 Minuten auf knapp 39,5 Stunden, sagte die Sprecherin der Landeskirche, Heike Krohn-Bräuer, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin.

Die sogenannte Erklärungsfrist für Einwände gegen die Neuregelungen ist am Montag abgelaufen. Die Kirchenleitung habe das Verhandlungsergebnis am vergangenen Freitag gebilligt, sagte Krohn-Bräuer. Die Gewerkschaften hatten bereits im April zugestimmt.

Die Landeskirche und die beteiligten Gewerkschaften bezeichneten das Verhandlungsergebnis als guten Kompromiss. Damit werde ab 2018 ein Entgeltniveau erreicht, das grundsätzlich dem der Tarifbeschäftigten des Landes Berlin entspreche, hieß es.

Die Gewerkschaften hatten die bisherigen tariflichen Entgeltregelungen mit der Landeskirche zum 31. März gekündigt. Die Neuregelungen, die in zwei Verhandlungsrunden vereinbart wurden, können frühestens zum 30. April 2019 gekündigt werden.

Für die höheren Einkommensgruppen soll ab Oktober 2018 zudem eine zusätzliche Entgeltstufe sechs eingeführt werden, die es für die unteren Lohngruppen bereits gibt. Damit sollen langjährig Beschäftigte eine weitere Perspektive der finanziellen Würdigung ihrer Erfahrungen und Leistungen bekommen. Für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst wurden zum Teil neue Entgeltzulagen vereinbart.

An den Tarifverhandlungen waren die DGB-Gewerkschaften Ver.di und GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) sowie die Gewerkschaft Kirche und Diakonie (GKD) beteiligt. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und die Nordkirche sind weiter die einzigen der 20 Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Tarifverträge mit den Gewerkschaften abgeschlossen haben.

1959 wurde in der damaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche Schleswig-Holsteins, die in der späteren Nordelbischen Kirche aufging und heute zur Nordkirche gehört, der erste Tarifvertrag einer EKD-Landeskirche vereinbart. Im Herbst 1983 wurde auch in West-Berlin ein evangelischer Kirchentarifvertrag unterzeichnet, der Anfang 1984 in Kraft trat. Die Regelung der Arbeitsbeziehungen durch Tarifverträge wurde in Berlin-Brandenburg nach der Wiedervereinigung beibehalten.