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Berliner Bischöfe rufen zu Engagement gegen Populismus auf

Zum 80. Jahrestag der antijüdischen NS-Pogrome vom 9. November 1938 haben die Berliner Bischöfe der Opfer gedacht und zum Engagement gegen Antisemitismus und Populismus aufgerufen.

Berlin (epd). Zum 80. Jahrestag der antijüdischen NS-Pogrome vom 9. November 1938 haben die Berliner Bischöfe der Opfer gedacht und zum Engagement gegen Antisemitismus und Populismus aufgerufen. Antijüdische Ressentiments seien weiter lebendig und würden zum Teil "wieder neu lebendig", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, laut Manuskript beim Gedenkweg der Kirchen und des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg am Donnerstag in Berlin: "Das ist eine Schande für unser Land, das ist nicht hinzunehmen."

"Mit Entsetzen, tiefer Betroffenheit und Trauer gedenken wir der Opfer", sagte der katholische Erzbischof Heiner Koch laut Manuskript. Es müsse gehandelt werden, damit die "brutalen und menschenverachtenden Gedanken und Taten" der Nazis in der Gesellschaft nicht wieder Raum gewinnen. Dem "Trend zum blinden Nachlaufen hinter Führern und Ideologien" müsse mit der Betonung der Menschenwürde und des Respekts vor jedem Menschen begegnet werden.

Die Pogromnacht vor 80 Jahren sei ein Test der Nazis gewesen, wie weit das Volk bei der Brutalität gegen Juden mitgehe, sagte Dröge. Heute seien es Rechtspopulisten und Rechtsextreme, die mit immer neuen Provokationen testen wollten, wie weit sie gehen können und wie viel Hass und Hetze gegen Juden, Flüchtlinge und Minderheiten die Bürger Deutschlands dulden.

Es dürfe nicht zugelassen werden, dass sich "dieses menschenverachtende Gift" im Land ausbreite. Antisemitismus müsse "laut und vernehmlich" widersprochen werden, betonte Dröge: "Dagegen müssen wir aufstehen."

Es sei beschämend, dass es in Deutschland wieder Agitatoren gebe, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas verhöhnen, sagte Dröge. Es sei eine Schande, dass jüdische Einrichtungen immer noch und wieder verstärkt von der Polizei geschützt werden müssten. Die Kirchen stünden jedoch an der Seite der Jüdinnen und Juden, die sich heute Sorgen um ihre Sicherheit machen.

Internet
www.ekbo.de
www.erzbistumberlin.de