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Asia Bibi: Bischof Dröge schreibt an pakistanischen Botschafter

In dem Schreiben äußerte Dröge "große Besorgnis" über das Schicksal der Christin.

Berlin (epd). Kirchenvertreter begrüßen die Bemühungen der Bundesregierung, die in Pakistan mit dem Tode bedrohte Christin Asia Bibi nach Deutschland zu holen. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, äußerte am Montag in Berlin seine Unterstützung dafür, Bibi und ihrer Familie die Möglichkeit zu eröffnen, nach Deutschland zu kommen. Zugleich wandte sich der Berliner Bischof an den pakistanischen Botschafter in Deutschland und bat diesen, sich bei seiner Regierung für die Ausreise Bibis einzusetzen.

In dem Schreiben äußerte Dröge "große Besorgnis" über das Schicksal der Christin. Schon länger treibe ihn um, dass die Blasphemiegesetze in Pakistan "sehr weit gefasst und vage formuliert" seien. Der Bischof schrieb wörtlich: "Beschuldigte haben es schwer, ihre Unschuld zu belegen, da für eine Verurteilung nach dem Blasphemiegesetz keine Beweise notwendig sind."

Am Wochenende hatte auch die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, Gyde Jensen (FDP), die Bundesregierung aufgefordert, Asia Bibi nach Deutschland zu holen. Bibis Leben hänge "am seidenen Faden"; die Bundesregierung müsse alle diplomatischen Hebel in Bewegung setzen, ihr Leben zu schützen.

Bibi, die wegen angeblicher Gotteslästerung mehr als neun Jahre lang in Pakistan im Gefängnis saß und zum Tode verurteilt war, hatte selbst über ihren Anwalt erklärt, sie wolle mit ihrer Familie am liebsten nach Deutschland ausreisen. Nach ihrer Haftentlassung vor wenigen Tagen muss sie nun Mordversuche religiöser muslimischer Fanatiker fürchten. Sie wurde nach Angaben der Regierung an einem nicht genannten Ort "sicher" untergebracht, hieß es.