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"So viel du brauchst"

Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

Aschermittwoch bis Ostersonntag
(14. Februar bis zum 30. März 2024)

Am Aschermittwoch (14. Februar) startet zum zehnten Mal das „Klimafasten“, eine ökumenische Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit. 24 evangelische und katholische Partnerinnen und Partner möchten mit der Aktion zu einem klimafreundlicheren Alltag motivieren. Dazu gehört, sich mit den eigenen Gewohnheiten kritisch auseinanderzusetzen, aber auch, die Politik für strukturelle Änderungen in die Pflicht zu nehmen.

Mit dem Klimafasten möchten wir Sie einladen, über den Tellerrand zu schauen und zu erleben, wie wohltuend es sein kann, Überflüssiges über Bord zu werfen und damit auch das Klima zu schützen.

Über sieben Wochen hinweg werden hilfreiche Ideen gegeben, wie Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern und einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten können.

Dabei begleitet Sie eine Fastenbroschüre, die Ihnen Anregungen für Ihre Fastenzeit gibt. Jede Woche steht dabei unter einem anderen Thema. Impulse zum eigenen Handeln können Sie auswählen und umsetzen oder Sie setzen sich Ihre ganz eigenen Schwerpunkte.

Klimafit – die Kooperation

In der diesjährigen Fastenzeit haben die 24 Kooperationspartner*innen einen starken Partner an ihrer Seite: klimafit, ein gemeinsames Projekt vom Helmholtz Forschungsverbund REKLIM, dem WWF und der Universität Hamburg, gefördert von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Wer an der „klimafit Challenge“ teilnimmt, kann herausfinden, mit welchen Klimaschutzmaßnahmen ganz konkret wie viel CO2 eingespart wird.

Dieses Jahr digital

In diesem Jahr wollen wir als EKBO den Versuch wagen, die Aktion komplett digital durchzuführen. Alle Materiallien, sei es die Fastenbroschüre, Poster oder Impulse, können jederzeit auf dieser Seite und über www.klimafasten.de heruntergeladen werden. Damit wollen wir den Grundgedanken der Aktion, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern und Verzicht zu üben, hier im Sinne von Papierdruck, nachkommen. In den letzten Jahren haben wir immer wieder viel zu viel Material gehabt, was leider am Ende der Aktion in die Papiertonne kam.

Sollten Sie trotzdem für Ihre Aktionen in der Gemeinde die Broschüre als Papierversion benötigen, sagen Sie uns gerne Bescheid. Wir können On Demand Exemplare drucken und Ihnen zuschicken.

Melden Sie sich auch unter umwelt(at)ekbo.de mit dem Betreff „Klimafasten“, dann erhalten Sie in jeder Fastenwoche Impulse per E Mail zugeschickt.

Hier finden Sie die Fastenbroschüre zum Download.

Woche 1 - Das richtige Maß

EINE WOCHE ZEIT …

… für das richtige Maß

 

Wie viel ist genug für ein gutes Leben? Das Thema „Suffizienz“ stellt diese Frage in den Mittelpunkt. Sie ist wichtig für Klimagerechtigkeit, denn nur, wenn unser Überkonsum eingeschränkt wird, kann es genug für alle geben. Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um ein verändertes Verständnis von Wohlstand und Glück. Die Glücksforschung zeigt uns, dass ab einem gewissen Grad von materiellem Wohlstand die Zufriedenheit nicht weiter zunimmt. Es kann also befreiend sein, weniger zu konsumieren.

IN DIESER WOCHE …

  • denke ich darüber nach, was ich für ein gutes, glückliches Leben brauche.
  • kaufe ich nicht das, was ich gerade haben möchte, sondern mache eine Wunschliste und überlege, ob ich das wirklich brauche.
  • melde ich mich bei einer Nachbarschafts-App an (z. B. nebenan.de), über die ich Dinge wie Werkzeuge leihen, tauschen oder verschenken kann.
  • organisiere ich eine Kleidertauschparty unter Freund*innen, im Kindergarten,in der Kirchengemeinde.
  • informiere ich mich über die Aktion „Es reicht. Mehr Mut zu Suffizienz!“ des Ökumenischen Netzwerks für Klimagerechtigkeit.
  • melde ich einen Verkaufsstand bei einem Flohmarkt an und entrümple meine Wohnung.
  • suche ich ein Repaircafé in meiner Nähe und repariere dort meine defekten Geräte.
  • organisiere ich eine Andacht zum Thema Suffizienz.

Woche 2 – Andere Ernährung

EINE WOCHE ZEIT …

… für andere Ernährung

 

Wie kann Nahrung für die ganze Welt reichen, ohne die Umwelt weiter zu zerstören? Eine Antwort darauf ist, auf ökologisch, regional, saisonal und fair produzierte Lebensmittel zu setzen. Regionales Gemüse steht dabei auf Platz 1 der klimafreundlichsten Lebensmittel – und gesund ist es auch noch. Unvorstellbar, aber in Deutschland wird rund ein Drittel unseres Essens weggeschmissen! Da lohnt es sich doch, das Management unseres Kühlschranks und unserer Vorräte zu verbessern und Essen zu retten.

IN DIESER WOCHE …

  • verzichte ich auf Fleisch und Fisch.
  • probiere ich vegane Ernährung aus und lasse tierische Produkte wie zum Beispiel Milch, Eier und Käse weg.
  • kaufe ich nur Lebensmittel, die aus meiner Region stammen und die ökologisch und fair produziert sind.
  • vermeide ich beim Einkauf klimabelastende Lebensmittel.
  • besorge ich mir einen Saisonkalender oder eine -app.
  • trinke ich Leitungswasser statt Flaschenwasser, denn die Klimabelastung durch Mineralwasser ist in Deutschland im Durchschnitt 600-mal höher als durch Leitungswasser.
  • rette ich Essen und schmeiße keine Reste oder noch verwendbare Lebensmittel weg.
  • kaufe ich unverpackte Lebensmittel und nutze vermeintliche Abfälle: Gemüsegrün wird zu Pesto, gekochte Schwarzteebeutel absorbieren Gerüche, Apfelreste werden zu Essig.

Woche 3 – Energie-Bewusstsein

EINE WOCHE ZEIT …

… für Energie-Bewusstsein

 

Eine warme Wohnung, eine heiße Dusche, ein stets geladenes Handy in der Tasche und ein E-Auto an der Wallbox. Wärme und Strom sind für uns selbstverständlich, und unser Energiebedarf steigt immer weiter an. Etwa 85 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland sind energiebedingt. Sie entstehen, wenn Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt werden, um daraus Energie zu gewinnen. Rund die Hälfte der Emissionen fällt allein bei der Strom- und Wärmeerzeugung an. Höchste Zeit also, das zu ändern.

IN DIESER WOCHE …

  • senke ich die Heiztemperatur in meinem Zuhause um 1°C ab und spare so bis zu 6 % Energie (-kosten).
  • wechsle ich meinen Stromanbieter von fossiler zu erneuerbarer Energie.
  • lüfte ich energiebewusst, indem ich die Heizung erst ausschalte und dann 5–10 Minuten alle Fenster und Türen aufsperre.
  • vermeide ich Stand-by-Verluste und schalte alle elektronischen Geräte (Fernseher, Receiver, Stereoanlage, Drucker, PC und Monitor) aus, wenn ich diese nicht nutze.
  • stelle ich meinen PC und Monitor aus, wenn ich auf der Arbeit in längere Besprechungen oder in die Mittagpause gehe.
  • wasche ich meine Wäsche mit 30°C statt 40°C und wähle, auch bei Spülmaschinen, öfter das Eco-Programm.
  • versuche ich, meine elektronischen Geräte wie Handy und Tablet weniger zu nutzen.

Woche 4 – Neue Mobilität

EINE WOCHE ZEIT …

… für neue Mobilität

 

Mobilität im Alltag und bei Reisen sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Aber 20 % der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Verkehr, davon der Großteil aus dem Straßenverkehr. In diesem Bereich können wir also als Individuen den Klimaschutz gut voranbringen: Wir können uns für umweltfreundliche Mobilität entscheiden. Wenn es guten ÖPNV gibt, lassen wir das Auto öfter stehen als bisher. Wenn wir ohne Auto nicht auskommen, wie zum Beispiel oft im ländlichen Raum, dann testen wir Fahrgemeinschaften aus.

IN DIESER WOCHE …

  • nutze ich mehrmals pro Woche statt einem Auto das Fahrrad oder gehe zu Fuß. Ich bin dadurch nicht nur klimafreundlicher unterwegs und reduziere Luft- und Lärmverschmutzung, ich tue auch etwas für meine Gesundheit.
  • nehme ich öfter als bisher Bus und Bahn und nutze die Fahrtzeit zur Entspannung und um schöne Dinge zu planen.
  • rechne ich die monatlichen Gesamtkosten für mein Auto aus (inklusive Steuern, Versicherung und Wertverlust) und vergleiche diese mit einem ÖPNV Monatsticket oder Carsharing-Abo.
  • versuche ich, wenn ich keine Alternative zum Auto habe, Menschen mit gleichem oder ähnlichem Arbeitsweg von einer Fahrgemeinschaft zu überzeugen.
  • mache ich mir Gedanken über meine Reisepläne in diesem Jahr – kann ich statt Flugzeug oder Auto die Bahn nehmen? Wenn nicht, kann ich mein Reiseziel ändern?

Woche 5 – Finanzen und Politik

EINE WOCHE ZEIT …

… für Finanzen und Politik

 

Sparen, Anlegen, Vorsorgen, Versichern – jede finanzielle Entscheidung, die wir treffen, hat Auswirkungen auf unser Klima. Wird mein Geld in Kohle- und Atomkraft investiert oder unterstütze ich mit meinem Gesparten Windanlagen und Projekte, die Klimagerechtigkeit fördern? Neben meinem persönlichen Beitrag zum Klimaschutz nehme ich auch die Politik in die Pflicht: Gesetze, Verbote und Fördermaßnahmen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene beeinflussen maßgeblich unsere CO2-Emmissionen.

IN DIESER WOCHE …

  • überprüfe ich, ob meine Bank nachhaltig ist: Arbeitet sie transparent, schließt sie klimaschädigende Branchen aus und fördert nachhaltige Branchen? 
  • checke ich meine Investitionen und Fonds: Welche Anlageversprechen sind fundiert und welche Greenwashing?
  • frage ich bei meiner Kirchengemeinde und Kommune an, wie sie ihr Geld anlegen.
  • prüfe ich, ob ich lokale und regionale Klimaschutzprojekte finanziell unterstützen kann, z. B. Energiegenossenschaften, Bürgersolarprojekte, Energiesparvorhaben.
  • schreibe ich einen Brief an meine*n Bürgermeister*in oder die Lokalzeitung und fordere mehr aktiven Klimaschutz ein.
  • recherchiere ich, welche Umwelt-Gruppen es in meiner Nähe gibt und gehe zu einem Kennenlern-Treffen.
  • plane ich meine Teilnahme bei der nächste Klimademo ein.

Woche 6 – Lokales Handeln

EINE WOCHE ZEIT …

… für lokales Handeln

 

Mit der „Agenda 21“ verabschiedeten 179 Staaten ein weltweites Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung. Länder, Kommunen und Menschen wurden aufgefordert, sich aktiv an der Transformation vor Ort zu beteiligen. Zwar hat die Zerstörung der Schöpfung globale Konsequenzen, diese findet jedoch immer dort statt, wo Menschen leben, produzieren und konsumieren. Auch Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sind aufgerufen, klimagerecht zu handeln, um so die Weichen für eine lebenswerte Zukunft zu stellen. 

 

IN DIESER WOCHE …

  • spreche ich mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer meiner Gemeinde, um „Schöpfungsverantwortung“ im gemeindlichen Alltag zu stärken.
  • bilde ich mit interessierten Personen aus meiner kirchlichen Einrichtung eine Umweltgruppe und informiere mich über die Möglichkeiten der Einführung von Umweltmanagementsystemen wie der Grüne Hahn / Gockel, der SchöpfungsLEITER oder EMAS.
  • setze ich mich für eine ökologische und faire Beschaffung der Produkte in meiner Gemeinde ein.
  • engagiere ich mich für den Beschluss von Selbstverpflichtungen, Klimaschutzkonzepten und Klimaschutzgesetzen in meiner Gemeinde und auf Landeskirchen- bzw. Diözesanebene.
  • kompensiere ich nicht vermeidbare CO2-Emissionen z. B. über die Klima-Kollekte und unterstütze damit emissionsmindernde Projekte im Globalen Süden.

Woche 7 – Nachhaltige Veränderungen

EINE WOCHE ZEIT …

… für nachhaltige Veränderungen

 

Nun ist die Fastenzeit fast vorbei und der „normale“ Alltag kehrt zurück. Der perfekte Zeitpunkt, innezuhalten und darüber nachzudenken, wie ich die vergangenen Wochen wahrgenommen habe. Was hat mir gefallen, was nicht? Was möchte ich neu, weiter und anders machen? Was kann ich in meinem Leben, meinem Ort und meiner Gemeinde nachhaltig verändern? Wie kann ich zum Segen für meine Mitgeschöpfe, Menschen, Tiere und Pflanzen werden? Und dann: Einfach weitermachen!

IN DIESER WOCHE …

  • überlege ich mir, was mir in den letzten Wochen gut gefallen hat und was ich davon dauerhaft in meinen Alltag übernehmen möchte.
  • freue ich mich darüber, dass ich in den vergangenen sieben Wochen eine Menge CO2 eingespart habe (und wenn ich bei der Klimafit Challenge mitgemacht habe, überprüfe ich, wie viel ich genau eingespart habe).
  • plane ich eine besondere Klimaschutz-Aktion für dieses Jahr – in meiner Kirchengemeinde oder Stadt.
  • suche ich andere Menschen, die mich positiv bestärken, mit mir Erfahrungen teilen und mit mir gemeinsam weiter am aktiven Klimaschutz arbeiten.
  • frage ich mich, was auf Dauer mein richtiges Maß ist und versuche, dieses in meinem Alltag einzuhalten. 
  • nehme ich mir vor, im Laufe des Jahres weitere Menschen anzusprechen, die beim Klimafasten 2025 mitmachen.

Besuchen Sie auf Facebook auch die Klimafasten-Gruppe! Zu finden über das Stichwort "Klimafasten.de" und teilen Sie gerne unter den Hashtags #Klimafasten, #Klimafasten2024, #Schöpfungbewahren und #sovieldubrauchst Ihre Eindrücke, Anregungen, Tipps und Fragen zum Klimafasten! Schauen Sie auch auf den Instragram und Youtube - Kanälen der Klimafasten-Aktion vorbei!

Weitere Informationen und Materialien auf der gemeinsamen Klimafasten-Homepagewww.klimafasten.de

Letzte Änderung am: 19.02.2024